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Derzeit ist Ramadan. Die 30-tägige Fastenzeit der Muslime ist in Schulen und Kindergarten kaum Thema – selbst dort nicht, wo Kinder aus muslimischen Familien in der Mehrheit sind. So schade!
Kinder haben ein Recht auf altersadäquate religiöse Bildung. Natürlich sollen Ostern, Weihnachten und der heilige Martin in den Bildungseinrichtungen Platz haben – aber warum denn nicht auch der Ramadan und Eid al-Fitr (Zuckerfest – Fastenbrechen)? Alle Kinder würden von einem Mehr an Feierkultur aller Religionen profitieren. So hätten sie die Chance, direkt und aus erster Hand etwas von den Traditionen und Kulturen der anderen Kinder mitzubekommen. Besonders gemeinsam zu feiern tut gut und verbindet. Gastfreundschaft ist im Christentum wie im Islam ein hoher Wert.
Meine „Leihkinder“ – die Kinder meiner muslimischen Freundin, mit denen ich gerne Zeit verbringe – haben von mir im Dezember erstmals einen selbst befüllten Adventkalender bekommen. Und derzeit hängt an derselben Stelle ein Ramadan-Kalender mit allerlei kleinen Spielzeugen und Süßigkeiten. Die Freude der Kinder beim Aufmachen der Sackerl ist meine Freude. Und angeblich wird gerade beraten, was denn ich für ein Geschenk zum Ende des Ramadan bekomme. Das wäre auch eine Premiere!
Warum nicht überall das Beste beider Welten?
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