KOMMENTAR_
„Ich verstehe Ihre Ängste.“ So hört man es jetzt beteuernd von Menschen, die das Miteinander in der Gesellschaft gefährdet sehen. Es muss dabei nicht um die Angst vor Corona-Impfungsfolgen gehen – doch trifft es dabei besonders zu. Verständnis aufzubringen ist in der Tat viel – und doch nur ein erster Schritt, denn Angst wird nicht abgenommen oder gelöst, indem man sie versteht. Bloß verstandene Angst könnte einen Menschen in seinen Ängsten erst recht festsitzen lassen.
Es ist wie beim Kind, das sich vor dem dunklen Keller fürchtet. Es hilft nicht viel, seine Angst zu „verstehen“. An der Hand muss man es nehmen, mit ihm die Stufen hinabsteigen, ihm helfen also, trotz seiner Angst den Weg zu wagen. Ermutigen. Begleiten. Mitgehen. Der Weg aus der Angst führt durch die Angst hindurch – nicht an ihr vorbei.
Es gibt Dinge, die erst in ihrer Überwindung gelöst werden. Die Angst ist so etwas. Im Durchstehen, im Durchleben wird sie bestanden.
Und – es stimmt schon, was man jetzt auch oft zu hören bekommt: im Vertrauen. Ja, ich habe Angst. Aber ich gehe da trotzdem durch! Wer seine Angst vor dem Wasser nicht überwindet, wird niemals schwimmen können. Ängste sind Warnhinweise.
Was jetzt vor dir liegt, verlangt Vorsicht. Doch wie frei wirst du dich fühlen, wenn du die Gefahr hinter dir weißt.
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