KOMMENTAR_
Diese Situation verweist auf ein grundsätzliches Problem des aktuellen Pontifikats: Während zu Recht die Kirche weltweit („an den Rändern“) ins Zentrum rückt, steht Mitteleuropa im Schatten. Franziskus fremdelt mit unserem Kontinent schon länger: Da waren Aussagen des Papstes, die unkritisch wahrgenommen wurden, etwa die Bezeichnung unseres Kontinents als „Großmutter“, die nicht mehr fruchtbar sei – ein Satz, der nicht nur verrät, dass der Papst mit geschlechtersensibler Sprache wenig Erfahrung hat. Ihm ist das heutige Europa offenbar fremd.
Nun haben wir die ausgebliebene Öffnung bei den Weihezulassungen, auf die auch jener Teil der europäischen Kirche gehofft hat, der eine Zukunft jenseits des vermeintlich „heiligen Rests“ haben will. In dem Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ heißt es sinngemäß, der Papst habe nur Worte, um die Menschen zu bewegen. Das ist falsch. In der Kirche hat er die Macht zur Veränderung. Wenn er sie nicht nutzt, darf er sich über einen Einflussverlust in Europa nicht wundern.
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