KOMMENTAR_
„8 Euro für einen Kaffee? Das sind ja mehr als 100 Schilling!“ Für Empörung über teure Produkte taugt der Schilling noch allemal.
Heuer wäre der Schilling hundert Jahre alt geworden. Er war bis 2002 gesetzliches Zahlungsmittel in Österreich. Vorgänger waren der Gulden (bis 1892) und die Krone (bis 1925).
In meiner Kindheit in den 1970er-Jahren stand der Schilling symbolisch dafür, dass wir in einem Land leben, wo es auch den einfachen Leuten immer besser gehen wird. Dieses Sicherheitgefühl toppte nur die D-Mark. Im Innviertel aufgewachsen, hatte ich schon früh mit deutschem Geld zu tun. 1 D-Mark = 7 Schilling war Übungsfeld für das kleine Einmaleins.
Mit den beiden Währungen sind die vielleicht naiven Zukunftsvorstellungen und Selbstverständlichkeiten verschwunden.
Geht es um vermutete Wucherpreise oder um größere Ausgaben, rechne ich noch heute von Euro auf Schilling um. Die Formel ist schwierig: 1 Euro = 13,7603 Schilling.
Beim Umrechnen denke ich mir jedes Mal, dass dieses Rechenspiel ja nicht legitim ist. Denn natürlich weiß ich wie alle um die Inflation. Gerade in den letzten paar Jahren war die Preissteigerung ja extrem im Alltag spürbar.
Nichts bleibt, wie es war.
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