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Johannespassion, Theresienmesse, Mozart-Requiem: All das kann man hören, wenn man in die Linzer Friedenskirche zu einem Gottesdienst kommt. Die Werkauswahl zeigt schon, dass hier viel Können erforderlich ist. „Ich weiß nicht, ob es in anderen Pfarren auch so etwas gibt: In unserem Orchester spielen lauter Profimusiker. Für mich ist das die modernste Form der
musikalischen ,Versorgung‘ einer Pfarre,“ sagt Zarko Prskalo, Pfarrer in Linz-Christkönig: „Ich bin sehr stolz darauf, denn das ist alles andere als selbstverständlich.“
Der Chor Christkönig und das Orchester „Sinfonia Christkönig“ stehen unter der Leitung von Eduard Matscheko. Sie sind Teil der Pfarrgemeinde. Zarko Pskalo ist wichtig, dass die Kirchengemeinde bei musikalisch gestalteten Gottesdiensten nicht in eine Konsumhaltung fällt: „Wir als Gemeinde und Mitfeiernde tragen das auch mit. Ich sage zum Beispiel: Wir loben nun gemeinsam mit Chor und Orchester Gott in der Höhe’ oder auch: ‚Wir bekennen nun im Credo gemeinsam unseren Glauben’.“ Dass Liturgie und Musik aufeinander abgestimmt sind und zusammengehören, versteht sich von selbst. Von großen Erklärungen zur Musikauswahl während des Gottesdienstes hält er aber nichts: „In der Liturgie feiern wir miteinander, da geht es um das Erleben. Musik ist da, um uns zu helfen, den Glauben zu spüren und eine
Ahnung von Gott zu bekommen. Das Gesprochene und das Gesungene muss man dabei nicht auseinanderdividieren“, meint Prskalo – ganz im Sinn von „Wer singt, betet doppelt“. Dass viele Gottesdienstbesucher/innen wegen der guten Musik kommen, sieht der Pfarrer nicht als Nachteil: „Die Musik war in dieser Pfarre immer wichtig, auch früher. Über ein Drittel der Gottesdienstbesucher/innen kommen wegen der Musik. Sie feiern die Liturgie mit und sind begeistert. Ich sehe das als moderne Form der Glaubensvermittlung.“
Auch im Pfarrblatt bekommt die Kirchenmusik immer eine eigene Seite. Chor- und Orchestermitglieder sowie Solistinnen und Solisten erzählen dort, warum sie gerne in der Pfarre Christkönig musizieren. Unter ihnen ist etwa auch Ana Mariacher, die seit ihrem vierten Lebensjahr Geige spielt. Sie lebt mittlerweile auf dem Land, wohnte aber früher in der Pfarre und fühlt sich durch das Mitspielen im Orchester wieder der Pfarre zugehörig. „Wenn man gemeinsam musiziert, sollte man sich auch in dieser Gemeinschaft wohlfühlen, um ein optimales Ergebnis schaffen zu können. Das gelingt in der Sinfonia Christkönig immer wieder aufs Neue“, erklärt die Geigerin. Die eigene Konzertreihe, die zusätzlich angeboten wird, lockt mit drei Konzerten jährlich über 1.500 Besucher/innen in die Friedenskirche. Die Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern funktioniert sehr gut: „Die Konzertreihe der Sinfonia Christkönig unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker begeistert seit ihrer Gründung im Jahr 2012 das Konzertpublikum und ist aus dem Musikleben der Stadt Linz nicht mehr wegzudenken“,
erklärt dazu Daniel Froschauer vom Vorstand der Wiener Philharmoniker. Der rege Zuspruch und die guten Kritiken geben allen Beteiligten recht. Das nächste Konzert in der Friedenskirche findet übrigens am Sonntag, 16. Juni, um 16 Uhr statt. Das „Gloria“ von Vivaldi und J. S. Bachs Orchestersuite Nr. III stehen auf dem Programm.
Info Sinfonia Christkönig: Karten, Tel. 0680 505 34 52, www.sinfonia-christkoenig.at
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