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Das Wetter machte es heuer spannend: Vom lauen Sommerabend bis zu regnerischen, windigen Episoden war vieles dabei. Mit unbändiger Spiellust begegnete am Samstag, 13. Juli Startenor Rolando Villazón den verzagten Regentropfen, die zu Beginn seines Auftritts für Erheiterung sorgten. „Ich kämpfe gegen eine Erkältung, Sie gegen den Regen.“ Klare Anweisungen, wie Regenhäute überzuziehen seien, sorgten für Lacher, die den ganzen Abend über nicht aufhörten. Denn Villazón ist ein großartiger Sänger und Komödiant und versteht es, sein Publikum abzuholen und auf seiner Reise durch die Opernwelt mitzunehmen. Seine Erfahrungen als Clowndoktor flossen in seine leidenschaftlichen Darbietungen ein. Ob mit Faurès „Apres un rêve“ gleich zu Beginn oder „Impossible Dream“ aus „Der Mann von La Mancha“: Villazón zog die Zuhörer/innen in seinen Bann. Die Überraschung des Abends war Pumeza Matshikiza. Die südafrikanische Sopranistin begeisterte mit ihrer Stimme und konnte mit dem Weltstar auch in den verspielt servierten Duetten „Lippen schweigen“ von Franz Lehár und „Tonight“ von Leonard Bernstein locker mithalten.
Viel Applaus gab es auch für die Philharmonie Salzburg unter der Leitung von Elisabeth Fuchs. Dynamisch, mitreißend und tänzerisch führte die Absolventin des Linzer Musikgymnasiums mit dem Taktstock das von ihr im Jahr 1998 gegründete Ensemble durch den Abend. Ein rundum geglückter Abend für 3.500 Besucher/innen, die mit den Protagonisten auf der Bühne die Herausforderung eines Open-Air-Konzerts grandios meisterten. Oder wie es Villazón formulierte: „Ich umarme das Leben und alles, was kommt, das Gute und das Schlechte. Jetzt bin ich hier – und es ist das Schönste, hier zu sein: mit euch, mit der Dirigentin und dem wunderbaren Dom!“
Am Abend zuvor war die international erfolgreiche Sängerin Katie Melua zu Gast auf dem Domplatz. Die georgische Sängerin, die seit ihrer Jugend in England lebt, verzauberte mit ihrer Stimme und ihren zarten Liedern über zerbrochene Beziehungen sowie sehnsuchtsvollen Erinnerungen an ihre Heimat das Publikum. Das Schreiben und Komponieren habe ihr geholfen so manche Lebenskrise zu überwinden, erzählte sie mit warmherziger Stimme. In ihren Liedern sind Sehnsucht und Tiefgang musikalisch verwoben. Das ging zu Herzen.
Tom Jones fand bereits einige Tage davor dazu den Ausgleich: Er rockte mit 79 Jahren, dezentem Hüftschwung und kräftiger Stimme die Bühne vor dem Mariendom und riss bei den Zugaben das zahlreich erschienene Publikum von den Sitzen. Ausgelassene Stimmung auf dem Domplatz, die alle Lebensgeister weckte und auch dem alten Herrn aus England gefiel. – Mit allen Sinnen und allem, was sonst noch möglich ist, hatte Martin Grubinger am Donnerstag, 4. Juli den „Klassik am Dom“-Reigen eröffnet. Mit dem „Percussive Planet Ensemble“, den St. Florianer Sängerknaben und dem Kabarettisten Dirk Stermann rauschte der beste Schlagwerker der Welt auf der Konzertbühne von einem Instrument zum nächsten und spannte von „Star Wars“ über Gospel- und Gipsy-Musik bis zu Soul, Funk und „Hoamatland“ einen musikalischen Bogen. Über 300.000 Zuseher/innen verfolgten das von ORF 2 übertragene Konzert via Bildschirm, 2.500 waren es auf dem Domplatz. Mit Konstantin Wecker folgt am 19. Juli ein weiterer Höhepunkt: Aufrüttelnde, berührende Lieder über den Zustand der Welt und deren Menschen warten auf das Publikum beim fünften Konzert von „Klassik am Dom“.
KiZ-Spezial: Exklusive Fotos von allen Klassik am Dom – Konzerten finden Sie auf der Homepage der KirchenZeitung.
https://www.kirchenzeitung.at/site/termine/klassikamdom/fotogalerien
Konzerttipp: Konstantin Wecker kommt am Freitag, 19. Juli nach Linz. Es gibt noch Karten im Domcenter. 10 Prozent Ermäßigung für KiZ-Abonnent/innen: Domcenter, Tel. 0732/946 100.
Konzerte zum Nachlesen - Klassik am Dom 2019:
Sanfte Stimme, leise Lieder: Katie Melua beglückte das Publikum am Domplatz
Such a beautiful place, such a beautiful church: Altmeister Tom Jones
Martin Grubinger macht eine Weltreise
Elisabeth Fuchs: Passion für Musik
Titelseite: Mitten in der Welt - Berichterstattung zu Klassik am Dom 2019
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