Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Es geht um das Leben der Hauptfigur Theres Leitner, die ganz oben im Gebirge ein hartes Leben führt. In 46 Kapiteln, immer unterteilt mit „Früher. Theres“ und „Andreas“, tauchen die Leser:innen in die Geschichte dieses Mordfalls um 1900 ein.
Theres Leitner lebt mit ihrer Familie auf dem Wildspitzenschlag in einfachsten Verhältnissen. Eine wichtige Rolle in ihrer Kindheit spielt der Vater, der ihr nicht nur das Zitherspielen, sondern auch das Schießen beibringt. Beides ist wichtig, wie der Leser, die Leserin im Lauf der Geschichte noch erfahren wird, besonders aber doch das Schießen, denn nur durch das Wildern „verstummen die Igel im Magen“, schweigt der Hunger.
Die andere Erzählebene bespielt Revierinspektor Andreas Schmidt, der den Mord an Bierbichl klären soll. Er ist von der Unschuld von Theres überzeugt, erinnert sie ihn doch an seine kürzlich verstorbene Mutter.
„Das Alter gibt uns nichts zurück, was wir jung verloren haben“, ist eine Erkenntnis dieser Theres. Und doch endet der Roman versöhnlich. Er bleibt durch die Zeitform Präsens unmittelbar und undistanziert. Und erinnert in der Schilderung der alpinen Naturgewalten an Adalbert Stifter, in den Milieustudien an die moderne Monika Helfer.
Empfehlenswert!
Sophie Reyer, Die Wilderin,
Emons Verlag, Hamburg, 2022
224 Seiten, € 13,30
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN