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Im Buch des aus Vorarlberg gebürtigen Journalisten und Romanautors begegnet Ihnen dieses doch an Adalbert Stifter erinnernde Nomen gleich im ersten Satz, in dem die Hauptfigur Hans Held beschrieben wird. Held, ein etwas verschrobener Mann, ist Uhrmacher, ein Einzelgänger durch und durch, der eigentlich nur seine Ruhe haben will. Seine Wohnung teilt er nur mit zwei Nymphensittichen, Unruh und Tourbillon, und die hat er geerbt.
Wir erfahren über ihn, dass er im Sternzeichen Waage geboren wurde, der einstigen Filmgröße James Stewart ähnle und am Beginn des Romans 17.150 Tage alt ist, was sich natürlich täglich ändert. Er ist ein Mann der Routine, berechenbar und dem Namen Held so gar nicht entsprechend. – Und dann durchbricht eine Kundin diesen Alltag, bringt sie doch eine Sanduhr zur Reparatur. Aber was kann an einer Sanduhr nicht in Ordnung sein?
Um das zu erforschen, kauft er sämtliche Sanduhren, die in einem kleinen Schreibwarengeschäft zu bekommen sind, sägt sie auf und übergibt den Sand dem Wind, das alles am Tag 17.153, an dem er beschließt, dem Sand in der Wüste zu folgen, um dem Wesen der Zeit näher zu kommen.
In diesen Tagen begegnet Held Philosophen wie Wittgenstein und Nietzsche, die ebenfalls versuchen, das Rätsel Zeit zu ergründen. Schließlich spürt unser Held, dass er die Tage seines Lebens erleben, verleben und zerleben will. Und er hört – nicht nur –zu zählen auf. Auch eine Sanduhr nimmt man oft in die Hand, um sie anzuschauen und umzudrehen. So wird es diesem Buch auch ergehen – lesenswert!
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