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In Paris, Rom, Mailand oder Venedig sind die Originale zu finden, in Linz werden nun die Reproduktionen gezeigt: Nirgendwo sonst auf der Welt habe man die Möglichkeit, diese Vielzahl der „bedeutendsten und geschichtsträchtigsten Bilder der Menscheit“ zu sehen, und das in „Originalgröße und aus nächster Nähe“. Mit diesen Worten wird die Ausstellung „Die großen Meister der Renaissance“ angekündigt. Die Sammlung von rund 60 hochwertig reproduzierten Werken sowie eine originalgetreue, 5,17 Meter hohe Nachbildung der David-Skulptur von Michelangelo können nun in der Linzer Tabakfabrik begutachtet werden. Nach Wien ist Linz die zweite Station in Österreich. Gezeigt werden Reproduktionen von da Vincis „Mona Lisa“ und „Das letzte Abendmahl“ oder „Die Erschaffung Adams“ und „Das Jüngste Gericht“ von Michelangelo genauso wie Botticellis „Die Geburt der Venus“ und Raffaels „Die Schule von Athen“ und nicht zuletzt die „Sixtinische Madonna“. Und in der Tat: Ein erster Gang durch die Ausstellung beeindruckt. Auf den großformatigen Fotografien von Werken, die jede und jeder zu kennen glaubt, lässt sich jedes Detail erkennen, auch die Haarnadel von Mona Lisa.
Gelungen ist die Raumausstattung: rote Wände, stilvolle Luster, grauer Teppich. Aus versteckten Boxen ertönt leise Musik, Kirchenbänke laden zum Verweilen ein. „Kunst als emotionales Erlebnis“ will der künstlerische Leiter Manfred Waba anbieten und hofft, dass viele Besucher/innen in die Bilderwelten eintauchen; auch solche, die sonst kein Museum besuchen. Johann Hintermaier, Bischofsvikar für Bildung und Kultur, betonte bei der Eröffnung: „Die Logik Gottes ist das Schöpferische. Die Renaissance bringt die Höhen und Tiefen des Lebens ins Bild und verbindet das Irdische mit Gott.“ Mit Adam auf Augenhöhe zu stehen, hat was. Dass er hier etwas glatt wirkt und Lust aufs Original weckt, sei auch erwähnt.
Info: www.die-grossen-meister.at
Kommentar
Sie sind beeindruckend: die großen Meister der Renaissance, die jetzt in Linz Station machen. Große, farbenprächtige Reproduktionen, sprich Fotografien von Originalen, die nun in der Linzer Tabakfabrik gesammelt zu bestaunen sind. Superlative ohne Ende begleiten diese Schau: „Nirgendwo sonst auf der Welt haben Kunstinteressierte und die, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, eine solche Vielzahl der bedeutendsten und geschichtsträchtigsten Bilder der Menschheit aus nächster Nähe zu betrachten“, so die Werbung. Da ist was dran. – Die Begegnung mit Kunst ist auch den Verantwortlichen in der Diözese Linz wichtig. Seit Jahrzehnten engagieren sich hier Mitarbeiter/innen und Ehrenamtliche, um Menschen für Kunst zu begeistern. Kunstreferat, Pfarren, Bildungshäuser und der Diözesankunstverein sind wichtige Ansprechpartner. Gespräche mit Künstlerinnen, Führungen zu Originalwerken in Kirchen und neue künstlerische Gestaltungen gehören zum Angebot. Wer schon einmal ein Original am Originalort gesehen hat, wird sich langfristig mit einer Kopie nicht begnügen wollen. Raum, Architektur, Farbauftrag und Gerüche machen Originalschauplätze zum Erlebnis. Davon gibt es in Oberösterreich viele: In über 1.000 Kirchen können sämtliche Kunstwerke und Architekturjuwele bei meist geöffneten Türen von früh bis spät besichtigt werden – und das fast immer kostenlos. Ein tolles Angebot, das man bei all dem Trubel gerne in Erinnerung rufen möchte.
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