Zu Weihnachten seien Sorgen, Kränkungen und Krisen besonders intensiv spürbar und die Menschen hätten mitunter Zweifel, dass „Gott es gut mit ihnen meint“, sagte Bischof Manfred Scheuer bei einer Pressekonferenz der Telefonseelsorge OÖ. „Die Telefonseelsorge setzt hier an und schafft Kommunikationsräume, die vielen Menschen fehlen, um über ihre Lebenssituation zu sprechen.“
Er und Landeshauptmann Thomas Stelzer unterstützten die Einrichtung auch in der heurigen Adventzeit. „Wenn die Zeiten schwierig sind, ist es umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die zuhören. Das ist ein Ausdruck des Miteinanders in unserem Land. Darum ist es mir ein Anliegen, die Telefonseelsorge bei ihrer Arbeit persönlich zu unterstützen“, sagte Stelzer.
„Weihnachten ist eine gute Gelegenheit, sich mit der eigenen Verletzlichkeit und Berührbarkeit auseinanderzusetzen und sich zu fragen: Wie geht es mir gerade?“, sagt Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Referentin der Telefonseelsorge OÖ. Viele der Anrufenden befänden sich trotz festem Vorsatz, dass es heuer anders werde, im Weihnachtsstress, seien getrieben und litten unter dem unerfüllten Wunsch nach Harmonie.
Hinzu komme, dass durch die multiplen Krisen der letzten fünf Jahre die Resilienzreserven aufgebraucht seien. Lanzerstorfer-Holzner nennt drei mögliche Schritte, mit all dem umzugehen: Selbstfürsorge, Nachsicht mit sich selbst und anderen und das Arrangieren mit Situationen, für die es gerade keine Lösung gibt.
Wichtig sei, alle Gefühle zuzulassen, auch die unangenehmen: „Sie gehören zum menschlichen Sein dazu.“ Außerdem täte Abstand vom Perfektionismus gut: „Wir sind nicht perfekt und müssen es auch nicht sein. Sich dies bewusst zu machen, öffnet Raum für Verzeihen, Grenzziehung und Neuanfänge.“
Telefon-/Onlineberatung der Telefonseelsorge OÖ unter 142 bzw. onlineberatung-telefonseelsorge.at
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