Bei dem Seminar zum Todestag Jägerstätters (9. August 1943) setzten sich die rund zwanzig Teilnehmer:innen mit den Aufzeichnungen und Reflexionen Jägerstätters auseinander, aus denen sie wieder neue Erkenntnisse zum Leben des Märtyrers gewinnen konnten. Dass Jägerstätter den Wehrdienst verweigerte, warf in den Sechziger- und Siebzigerjahren die Frage auf, ob er moralisch gehandelt habe. Dieses Thema gilt inzwischen als geklärt. Nun stellte man sich die Frage, auf welche Art er religiöses und politisches Denken verband. Von der jüngeren Generation wird Jägerstätter jedenfalls sehr positiv aufgenommen: „Franz Jägerstätter erweist sich für die jungen kritischen Menschen als echtes Vorbild; sein Beispiel, sein Denken vermag Christus und den Glauben näherzubringen“, heißt es in der Kirchenzeitung.
Ein besonderer Aspekt im Leben Jägerstätters, der auf großes Interesse stieß, war die Ehe der Jägerstätters. In deren Mittelpunkt stand die gegenseitige religiöse Förderung, in der vor allem Franziska Jägerstätter die führende Rolle spielte: „Die Weise, in der die Ehefrau Franziska die Entscheidung ihres Mannes mittrug, ist Vorbild für jede moderne Partnerschaft“, schrieb die Kirchenzeitung.
Galt Jägerstätter bislang eher als ein regionales Vorbild, erfährt er nun auch international viel Aufmerksamkeit. In Zeiten der Hochrüstungspolitik durch die USA ist Jägerstätter vielen amerikanischen Katholik:innen eine Orientierungshilfe. Nach Einschätzung Weihbischof Gumbletons war es der katholischen Friedensbewegung zu verdanken, dass es noch zu keiner militärischen Invasion der USA in Nicaragua gekommen war.
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