Die lokale Bevölkerung soll für die Ausdehnung von Naturschutzgebieten gewaltsam vertrieben werden, kritisieren Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen und Frauenorganisationen aus der Region. Besonders betroffen seien davon die Massai. Sie haben zunehmend Schwierigkeiten, ihr Land zu nutzen als Quelle für Nahrung, Wasser, Weideland und Baumaterial. Naturschutzgebiete würden ausgedehnt, Wildtierkorridore eingerichtet sowie Zonen, die nicht mehr betreten werden dürfen.
Das Konzept der Massai zur Koexistenz mit den lokalen Wildtieren und einer sensiblen Landnutzung werde weitestgehend ignoriert. Das Welthaus Österreich hat Gäste aus Tansania nach Österreich eingeladen, um bei Schulworkshops, Vorträgen und Begegnungen mit Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Medien über dieses Problem zu sprechen. Dies geschieht im Rahmen des interkulturellen Bildungsprojekts „Begegnung mit Gästen“, gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Die Massai würden nicht nur im Einklang mit der Natur leben, sondern zusätzlich traditionelles Wissen besitzen, wie man das Land pflegen und invasive Pflanzen kontrollieren kann. Ihre Kritik an den Regierungsmaßnahmen, aber auch an der Trophäenjagd und dem Tourismus wird zunehmend lauter. Die Frage lautet, wie ein friedlicher, integrierter Schutz der Natur aussehen kann, von dem beide Seiten profitieren. Man habe grundsätzlich nichts gegen die Tourismusindustrie und Tourist:innen, vorausgesetzt der Tourismus respektiere ihre Lebensweise, sagen die Vertreter:innen der Massai. Der Tourismus solle ihre Kultur, den Pastoralismus, die Spiritualität, die Umwelt und die Menschenrechte respektieren und nicht zu Landenteignungen führen.
„Geschützte Natur: Kein Platz für Menschen? Ein kritischer Blick aus Tansania“, 28. 4., 19 Uhr, Nationalpark-Zentrum Molln
„Serengeti trifft Kalkalpen – Überleben in den Naturlandschaften Tansanias“, 29. 4., 18:30 Uhr, Wissensturm, VHS Linz, Anmeldung: www.vhs.linz.at
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