Marianne und Gerald Fraundorfer unterstützen Flüchtlinge
Marianne und Gerald Fraundorfer stellten sich anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des KZ Mauthausens die Frage, wie sie damals gehandelt hätten. Darauf könne man keine Antwort geben: „Wie einfach ist es dagegen, heute jemandem zu helfen,“ sagt das Ehepaar aus St. Peter, das sich seit Jahren in der Flüchtlingsarbeit engagiert. „Es ist für uns ein Privileg, Menschen, die völlig unverschuldet in schwierige Situationen geraten sind, zu unterstützen“, sagen Marianne und Gerald Fraundorfer. So helfen die beiden seit Jahren geflüchteten Menschen auf vielfältige Weise: beim Erlernen der deutschen Sprache, bei Behördengängen, Übungsfahrten, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder auch beim Möbel-Transport, wenn ein Wohnungswechsel ansteht. Sie sind dabei Ansprechpersonen in den alltäglichen Dingen des Lebens, hören zu und vermitteln den geflüchteten Menschen das Gefühl, willkommen zu sein. Umgekehrt sind sie dankbar für die vielen schönen Begegnungen, die sie durch dieses Engagement bekommen. Das Ehepaar unterstützt zudem die Gemeinde bei Veranstaltungen, in denen Integration Thema ist.
Simone Strobl und ihr Verein „Pusteblume“
„Das Einsamste, was einer Frau passieren kann, ist der Tod des Kindes im Mutterleib. Ich habe meine Kinder nicht nur gesehen, ich habe sie gespürt“, sagt Simone Strobl. Darum ist es so wichtig, dem Kind einen Namen zu geben und ein Foto zu machen. So wird es für andere sichtbar. Ein Name und ein Bild geben Stütze und Struktur und helfen gegen das Vergessen.
Die aktuelle Arbeit des von ihr gegründeten Vereins „Pusteblume“ umfasst vor allem die persönliche Unterstützung von Betroffenen. Viele verarbeiten ihre Trauer, indem sie erzählen. „Man erzählt es immer wieder, weil es zur Trauerarbeit dazugehört. Gerade in der Selbsthilfegruppe wird auch viel über Gedanken und Gefühle gesprochen.“ Darüber hinaus ist Strobl der Ausbau eines Netzwerkes an Fachpersonal in ganz Österreich ein Anliegen. „Je mehr Ärzte, Hebammen und Geburtenstationen über die Bedürfnisse der Eltern Bescheid wissen, umso besser können sie Unterstützung anbieten.“ Um die kleinen Sternenkinder würdevoll zu verabschieden, kann man beim Verein passende Bekleidung anfordern und Kontakt zu speziellen Fotograf/innen aufnehmen.
Martin Kranzl-Greinecker: Engagement in der Gedenkarbeit
Die „Kinder von Etzelsdorf“ sind heute weithin bekannt: Im Schloss Etzelsdorf in Pichl bei Wels war während der NS-Zeit ein „fremdvölkisches Kinderheim“ untergebracht. Das Schicksal der oft im Säuglingsalter verstorbenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen, drohte in Vergessenheit zu geraten. Martin Kranzl-Greinecker hat sich nach einer Begegnung mit einer alten Frau im Jahr 2001 auf die Spur gemacht und diese vergessenen Kinder aus dem Dunkel der Geschichte ins Licht geholt.
Vor 15 Jahren wurde in der Pfarre Pichl bei Wels auf sein Betreiben hin ein Gedenkort geschaffen. Kranzl-Greineckers Gedenkarbeit zieht seither weite Kreise in Oberösterreich und darüber hinaus. Zur Zeit wird unter seiner Mitarbeit ein Atlas der „fremdvölkischen Kinderheime“ in Oberösterreich erstellt. Diese Orte und die Schicksale der Menschen in Erinnerung zu rufen, ist Teil seines großen ehrenamtlichen Engagements. Er ist Vorstandsmitglied im Mauthausen-Komitee Österreich und setzte sich davor jahrelang stark für den Fairen Handel ein.
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