Es waren Berliner Studentinnen, die Ende der Achtzigerjahre den Verein „WeiberWirtschaft“ gründeten. Das nötige Startkapital organisierten sie über eine Genossenschaft. Ab DM 200,– (rund 100 Euro) an Kapital konnte jede Frau einsteigen und Genossenschafterin werden.
Gleich nach der Wende und dem Ende der DDR fassten die Frauen den ehemaligen „volkseigenen Betrieb Berlin Kosmetik“ als ideales Areal für das Projekt ins Auge. Zunächst wurde das Kaufgesuch der Frauen einfach ignoriert. Doch die Frauen ließen sich nicht abwimmeln. Der Umbau der alten Kosmetikfabrik war für Berlin ein Vorzeigeprojekt für die erste ökologische Gewerbehofsanierung. Arbeitsplätze für Frauen schaffen zu wollen wurde in den Mietverträgen festgehalten. Wohnen und arbeiten in einem Hof – damit verbunden waren kurze Wege sowie Zeit und Energieersparnis. „Die Kantine wird am Abend als Restaurantbetrieb geführt. Ein Tagungsbereich und eine Kindertagesstätte finden sich ebenso im Projekt“, erklärte die Kirchenzeitung.
Einen Rückschlag musste die WeiberWirtschaft hinnehmen, als ausgerechnet Altlasten des früheren Kosmetikbetriebes in den Böden zu einem massiven Geruchsproblem wurden. 40 Prozent der Flächen mussten 1999 saniert werden. Die Frauen trieben 2000 neue Genossenschaftsanteile quer durch Europa auf und retteten die WeiberWirtschaft.
„Woher kam die Kraft für ein so engagiertes Projekt? Zum einen aus Ehrgeiz. Die Berliner Frauen wollten zeigen, dass sie es schaffen können. Zum andern aus der großen Frauensolidarität durch die vielen Genossenschafterinnen, die hinter diesem Projekt stehen“, analysierte die Kirchenzeitung.
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