Viel wurde am vergangenen Freitag beim Sommerfest getanzt, gespielt und gesungen, sowie 150 Hendl von den zahlreichen Gästen verspeist. Bereits zum dritten Mal organisierte das gemeinnützige Dienstleistungsunternehmen „Noah“-Sozialbetriebe das Fest für die ukrainischen Waisenkinder, die hier am Standort in St. Georgen im Attergau wohnen.
Derzeit sind dies 42 Minderjährige und acht Volljährige. Zuvor waren sie in einem Heim für Waisenkinder im Osten der Ukraine, in Sjewjerodonezk, untergebracht. Gemeinsam mit ihren Betreuer:innen und Pädagog:innen flohen sie nach Österreich. Aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen zu werden, haben alle unterschiedlich gut verkraftet, sagt Feras Al-Gadahi, Standortleiter der „Noah“ in St. Georgen.
Mittlerweile gibt es auch einen guten Austausch mit den Bewohner:innen der „Noah“ und der Gemeinde. „Ungefähr 20 Freiwillige aus dem Ort unterstützen unsere 14 ukrainischen Mitarbeiter:innen“, sagt Al-Gadahi. Zudem gibt es noch zwei österreichische Lehrkräfte und zwei Führungskräfte. Über Vereine, die Kirche und Besuch aus der Ukraine halten die Kinder und Jugendlichen Kontakt mit ihrem Heimatland und ihrer Kultur.
Es sei kein leichter Anfang in Österreich gewesen, schließlich hatten die Geflohenen angenommen, höchstens ein paar Wochen hier zu bleiben und dann wieder nach Hause fahren zu können. „Anfangs wollten alle so schnell wie möglich wieder zurück in die Ukraine, doch seit einem Jahr hat sich das geändert“, sagt Al-Gadahi. Nun wolle ein großer Teil in Österreich weiterleben, gehe in die Schule oder mache eine Ausbildung in den unterschiedlichsten Sparten – vom Zahnarzt oder Metallfachbereich über die Hotelfachfrau/den Hotelfachmann bis hin zur Friseurin oder der Küchenhilfe.
„Noah“ begleitet die Jugendlichen bei der Ausbildungs- und Jobsuche.
Mit Workshops, Ausflügen und Veranstaltungen wie dem Sommerfest will „Noah“ positive Erlebnisse für die Kinder schaffen, sodass der Krieg in den Hintergrund tritt. Beispielsweise wurden gemeinsam mit dem Attergauer Farbenkreis zwei Malworkshops für die Kinder organisiert und auch am Sommerfest präsentiert.
Ziel der Arbeit der „Noah“-Sozialbetriebe ist es laut Standortleiter Al-Gadahi, „dass sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen, eine gute Ausbildung bekommen und Perspektiven für eine neue Zukunft haben. Und wieder glücklich werden. In der Ukraine gibt es dafür derzeit keine Möglichkeit.“
Beim Sommerfest der "Noah" in St. Georgen im Attergau führten die Kinder und Jugendlichen traditionelle ukrainische Tänze auf.
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