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Ein einzigartiges handwerkliches Geschick, die Teilnahme an der Weltausstellung in Paris und beste Verbindungen zum Kaiserhaus. Der Steyrer Michael Blümelhuber (1865–1936) war ein gut vernetztes Universalgenie, das im 19. Jahrhundert sogar eigene Luftfahrtmaschinen hergestellt hat. Bekannt wurde er jedoch mit seiner Stahlschnittkunst. Selbst aus härtestem Stahl konnte er vollplastische Figuren schneiden. Eines seiner bedeutendsten Werke ist die „Menschheitszukunft“. Es entstand 1922 aus einem 3,5 Kilogramm schweren Manganstahlblock und zeigt ein nacktes Kind auf der Erdkugel. An die HTL Steyr, die einen Teil ihrer Räumlichkeiten in Blümelhubers früherer Arbeits- und Wohnstätte hat, kehrte die „Menschheitszukunft“ als Leihgabe vor zwei Jahren zurück.
Jana Kaltenböck und Marlies Schardax, Maturantinnen an der HTL Steyr, haben nun für ihre Diplomarbeit die 123 mm hohe Plastik digitalisiert und die Grundlage für die Vervielfältigung mit einem 3D-Drucker geschaffen. „Blümelhuber war ein visionärer Künstler, der aber abseits von Steyr leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Mit unserer Diplomarbeit wollten wir ein Stück weit dazu beitragen, dass er bekannter wird“, betonen Jana Kaltenböck und Marlies Schardax im Gespräch mit der KirchenZeitung. Die Pionierarbeit der beiden HTL-Absolventinnen erfüllt gleich mehrere Zwecke. Während das Original nicht öffentlich zugänglich an der HTL verwahrt wird, kann eine Kopie zu Anschauungszwecken ausgestellt werden. Außerdem kann Ehrengästen und Sponsoren der renommierten Schule künftig eine Nachbildung der „Menschheitszukunft“ überreicht werden.
Zudem wollten Kaltenböck und Schardax das Geheimnis lüften, ob das Kunstwerk aus einem einzigen Block Stahl gefertigt wurde oder ob die Rosette doch eingesetzt ist. Das Ergebnis der Forschungen ist, dass die „Menschheitszukunft“ wahrscheinlich nicht aus einem einzigen Block geschnitten wurde. „Zu hundert Prozent lässt es sich immer noch nicht sagen und vor allem weiß man immer noch nicht genau, wie er sein Meisterwerk geschaffen hat. Ich finde es schön, dass etwas Rätselhaftes immer noch bleibt“, sagt Marlies Schardax. Die Faszination von Blümelshubers Schaffen ist durch ihre äußert gründlich recherchierte Diplomarbeit jedenfalls nicht weniger geworden. „Schön wäre es, wenn wir eine Zeitreise unternehmen könnten und Blümelhuber persönlich treffen“, erzählen Jana Kaltenböck und Marlies Schardax. Interessanter Gesprächsstoff wäre bei so einer Begegnung wohl auch die theologische Komponente der „Menschheitszukunft“. Denn mit seinen Händen, an denen die Nagelwunden Jesu zu erkennen sind, hält das Kind jenen Riss zusammen, der die Erde nach den Erschütterungen des 1. Weltkriegs zu spalten drohte. „Für mich geht es im Kern darum, dass der Glaube im Leben sehr wichtig ist und jede Wunde heilen kann“, sagt Jana Kaltenböck. «
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