Nicht nur Menschen in prekären Lebenslagen seien davon betroffen, berichtet die Telefonseelsorge OÖ.
„In der Akutpsychiatrie hören wir derzeit immer wieder, dass Einsamkeit und Isolation infolge der Pandemie bei vielen Menschen nachwirken und oftmals Mitlauslöser für eine aktuelle Episode einer psychischen Erkrankung sind“, berichtet Katharina Glück, Vorstand der Abteilung für Psychiatrie am Klinikum Wels-Grieskirchen.
Das trübe Herbstwetter mit den kürzeren Tagen und dem Lichtmangel führe zu einer zusätzlichen Verschlechterung der Stimmung, zu Energielosigkeit bis hin zur saisonalen Depression. „Gefühle von Hilfs- und Hoffnungslosigkeit, von Ohnmacht und Bedrohung machen sich in allen Altersgruppen und allen sozialen Schichten breit. Das zeigen nicht nur die neuesten Umfragen zur psychischen Gesundheit in Österreich, sondern auch der steigende Aggressionspegel im Alltag“, ergänzt Barbara Lanzerstorfer-Holzner von der TelefonSeelsorge OÖ.
Umso wichtiger sei es, die eigene Psyche mit „Vitaminen“ wie Dankbarkeit, Freude, Gemeinschaft, Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit zu stärken. Lanzertorfer-Holzner: „Versuchen Sie, Gutes bewusst wahrzunehmen. Schreiben Sie auf, wofür Sie dankbar sind und worüber Sie sich heute gefreut haben. Nehmen Sie Freizeit- und Sportangebote wahr, gehen Sie in Kurse, zu Konzerten oder engagieren Sie sich ehrenamtlich. In der Gemeinschaft erkennen Sie, dass Sie nicht allein sind.“
Hilfreich sei es zudem, den Medienkonsum auf beispielsweise eine Stunde pro Tag einzuschränken, um nicht permanent mit negativen Inhalten konfrontiert zu sein. „Das Weltgeschehen, alle Krisen und Unsicherheiten immer wieder auszublenden und sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren, hilft uns psychisch stabil zu bleiben“, sagt Glück. «
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