In einem Brief haben sich Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees Österreich, Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, und Helmut Fuchs vom Demokratischen Chor Braunau an den Braunauer Bürgermeister Johannes Waidbacher gewandt: Statt nach schwer belasteten Nationalsozialisten sollen zwei Straßen und eine Stiege nach drei Frauen benannt werden:
Lea Olczak (1922–2023) unterstützte in der NS-Zeit als überzeugte NS-Gegnerin polnische Zwangsarbeiter. 1967 wurde die Sozialdemokratin in Braunau erste Vizebürgermeisterin Österreichs.
Maria Stromberger (1898–1957) meldete sich als Krankenschwester freiwillig in das KZ Auschwitz. Dort besorgte die Katholikin für Häftlinge Nahrungsmittel und Medikamente, versteckte und pflegte Kranke und unterstützte den Widerstand. 1955 wurde sie das erste Ehrenmitglied des KZ-Verbandes.
Charlotte Taitl (1896–1944) war Jüdin und Ehefrau eines Lederhändlers in Ried/I. Trotz Taufe 1938 entkam sie nicht der Verfolgung. Ihr Vater beging Selbstmord, zwei Geschwister emigrierten. 1943 wurde sie festgenommen und starb 1944 im KZ Auschwitz.
Die bisherigen Namensgeber waren drei Nationalsozialisten: „Humorist“ Franz Resl hatte sich mit antisemitischer Hetze hervorgetan. Arzt und „Volksbildner“ Eduard Kriechbaum hat völkisch-biologistisches Denken schon vor 1938 und noch nach 1945 vertreten. Komponist Josef Reiter betätigte sich früh als „illegaler“ Nationalsozialist.
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