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Ein klares Nein zu einer Geschäftsöffnung an Sonntagen in der Vorweihnachtszeit kommt von der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich. Zusätzliche Belastungen für die Handelsangestellten seien „sicher nicht das, was wir jetzt brauchen“, betont KA-Präsidentin Maria Hasibeder. Die Leidtragenden einer Sonntagsöffnung wären wieder einmal die vielen im Handel beschäftigten Frauen – viele von ihnen alleinerziehend –, die durch die Kindergarten- und Schulschließungen derzeit ohnedies sehr große Herausforderungen zu bewältigen hätten. Es sei außerdem zu befürchten, dass kleine Händler unter zusätzlichen Druck geraten und gegenüber großen Ketten das Nachsehen haben. Auch andere kirchliche Vertreter/innen sprachen sich gegen die Sonntagsöffnung aus. Heinz Mittermayr, Koordinator Allianz für den Freien Sonntag, betonte: „Auf die Angestellten im Handel wird der Druck weiter erhöht. Gesellschaftlicher Zusammenhalt schaut anders aus“. Außerdem glaubt er, dass eine Ausnahmeregelung den Weg für eine weitere Liberalisierung der Öffnungszeiten bereiten könnte.
Andreas Stangl, OÖ-Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA, sieht in den Ideen zur Sonntagsöffnung ein Rütteln am gesellschaftlichen Grundkonsens. Er verweist darauf, dass auch große Handelshäuser wie „Lutz“ die Idee ablehnen und es dieser daher auch unter den Mitgliedern der Wirtschaftskammer an Rückhalt fehle. „Ich verstehe, dass Betriebe den Umsatzverlust aus dem Lockdown aufholen wollen. Mein Appell lautet: Nicht beim Internethändler ‚Amazon’ die Weihnachtsgeschenke bestellen, sondern vor Ort und regional einkaufen. Ich bin mir sicher, dass man diese Einkäufe erledigen kann, ohne dass am Sonntag aufgemacht werden muss.“ Zweifel äußert Stangl auch daran, dass in vielen Fällen Geld vorhanden sei, um auch am Sonntag einzukaufen: „Viele Menschen sind arbeitslos und haben nur 55 Prozent ihres bisherigen Einkommens. Andere sind in Kurzarbeit und haben 80 Prozent. Zudem gehen durch Corona Überstundenzuschläge verloren. Wo soll also das Geld herkommen?“
Wie die KA verweist auch Gewerkschafter Stangl auf die Lage vor allem von Frauen im Handel: „Am Sonntag gibt es keine Kinderbetreuung, die gerade alleinerziehende Frauen benötigen.“« Paul Stütz / Heinz Niederleitner
KA-Präsidentin Maria Hasibeder (links) und GPA-Geschäftsführer Andreas Stangl (rechts) H. Wakolbinger; E.Wimmer
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