An die 30 Haussammler/innen machen sich heuer wieder in der Pfarre Ternberg auf den Weg, um im Namen der Caritas Spenden für Menschen in Not zu sammeln. Zu ihnen gehören auch Regina Nagler und Gertrude Andehsner. „Meist sind es Frauen ab 50 Jahren, die diese ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen“ berichtet Regina Nagler. Zwar räumt sie ein, dass es immer wieder Überwindung koste, doch die Wertschätzung seitens der Pfarrcaritas motiviere sie jedes Jahr aufs Neue: „Von Regionalcaritas-Leiterin Julia Postl wurden wir immer sehr gut betreut und motiviert. Außerdem gibt es einen Sendungsgottesdienst für die Haussammler/innen und ein eigenes Café, in dem man Austausch und Bestärkung erfährt.“ Gertrude Andehsner geht seit mehr als zehn Jahren in Vöcklamarkt sammeln. Sie übernahm zunächst ein Gebiet, das niemand haben wollte: „Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Ich war dann etwas überrascht und enttäuscht, dass die Leute nicht mehr gespendet haben. Mittlerweile kennen sie mich schon und warten auf mich“, erzählt sie in einem Video auf der Website der Caritas Linz.
Regina Nagler weiß mit ihrer 20-jährigen Erfahrung genau, bei welchen Häusern sie mehr Zeit einplanen muss. „Gerade bei Menschen, die alleine wohnen, kann es schon mal länger dauern. Aber genau das ist das Positive. Man kommt mit den Leuten ins Gespräch.“ Natürlich gebe es auch Häuser, wo nie jemand öffnet. Davon lässt sie sich jedoch nicht beirren: „Manche wollen eben nicht aufmachen oder spenden, dann ist es sinnlos, es zu probieren.“ Auch Andehsner hat schon ähnliche Erfahrungen gemacht: „Was ich besonders am Haussammeln mag, ist, dass man zu den Leuten kommt. Manche haben ein Anliegen, das sie vortragen möchten und worüber man dann reden kann. Andere haben vielleicht Vorurteile, die kann man eventuell entkräften. Doch egal worum es geht, mit jedem kann man ein nettes Gespräch führen.“
Auch wenn der Sammler/innenstamm schrumpfe und sie nicht sicher sei, ob und wie die jüngere Generation weitermachen werde, hält Nagler die Caritas-Haussammlung für sinnvoll: „Es ist ein wesentlicher Zug von Christsein und Kirche, dass man sich traut, um Unterstützung zu fragen. Die vielen Stellen der Caritas, die hilfreiche Dienste leisten, sind meine persönliche Motivation. Kirche darf nicht nur noch feiern, sondern muss sich sozial engagieren und Leuten helfen, die es brauchen.“«
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