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Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zu Oberösterreichs Sportlerin des Jahres.
Verena Preiner: Danke schön. Ja, stimmt, es waren auch einige Tage des Feierns und der Auszeichnungen dabei. Ich habe mich darüber sehr gefreut, habe diese Stunden genossen und konzentriere mich nun wieder intensiv auf den Sport.
Wir befinden uns mitten im Advent. Nur noch wenige Tage trennen uns von Weihnachten. Wie geht es Ihnen in der vermeintlich stillsten Zeit des Jahres?
Verena Preiner: Heuer verspüre ich im Dezember wenig von der Adventstimmung. Ich befinde mich in der „stillsten Zeit des Jahres“ voll im Aufbautraining für die Hallensaison. Einen Großteil der Adventzeit verbringe ich im Trainingslager auf Teneriffa.
Bleibt unter dem Jahr, während Training und Wettkampf, noch Zeit für den Besuch eines Gottesdienstes?
Verena Preiner: Wenn es die Zeit zulässt, gerne.
Gehen Sie im Advent öfters in die Kirche?
Verena Preiner: Das geht sich zeitlich nicht aus, da ich meist auf Trainingslager bin. Spätestens an Heiligabend dann.
Sie waren als Kind in Ebensee-Roith Ministrantin. Gibt es etwas, was auch heute noch nützlich ist und bei dem Sie rückblickend sagen:
„Das habe ich beim Ministrieren gelernt“?
Verena Preiner: Ich denke, das Mitgefühl für andere Menschen, die gerade einen Schicksalsschlag verarbeiten müssen, ist sehr wichtig.
Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben?
Verena Preiner: Ich bin schon ein gläubiger Mensch, aber ich befasse mich nicht täglich damit.
Sie haben heuer mit der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Doha in Katar österreichische Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Wie fällt Ihr persönlicher Rückblick aus?
Verena Preiner: Das Jahr 2019 wird mir sportlich immer in Erinnerung bleiben, und zwar als Jahr, in dem eigentlich ab Juni alles nach Wunsch lief. Zunächst hatte ich zwei Verletzungen, musste daher Götzis absagen. Mit dem Meeting in Arona begann dann eine Erfolgsserie, die ich in dieser Form so nicht erwartet hätte. Besser hätten es Trainer Wolfgang Adler und ich nicht planen können: Olympia-Qualifikation beim ersten Wettkampf in Arona, neuer österreichischer Rekord im Siebenkampf, Gesamtsieg in der IAAF-Combined-Events-Challenge-Serie und dann als krönender Abschluss WM-Bronze in Doha. Ehrenrunde, Pressekonferenz und Siegerehrung gemeinsam mit Olympiasiegerin Thiam und Weltmeisterin Johnson-Thompson – noch dazu in einem vollen Stadion und vor den Augen meiner Familie.
Wir lagen uns in den Armen – ein Gänsehautmoment der besonderen Art, ein Augenblick, an den ich mich mein ganzes Leben erinnern werde. Sehr speziell war dann auch die Ehrung zur Aufsteigerin des Jahres, seither habe ich einen „Niki“ im Wohnzimmer stehen. Für mich eine Art verfrühtes Weihnachtsgeschenk.
Merken Sie, dass die Leute mit Ihnen seit Ihrem Medaillengewinn anders umgehen?
Verena Preiner: Die Menschen in meinem direkten Umfeld behandeln mich genauso wie vorher; das soll auch so bleiben.
Wie groß ist der Konkurrenzkampf unter den Siebenkämpferinnen? Ist es überhaupt möglich, innerhalb dieses Kreises Freundschaften zu pflegen?
Verena Preiner: Wir verstehen uns alle gut. Ich denke, Freundschaften können entstehen, es ist aber schwierig, wenn man nicht täglich miteinander trainiert.
Was bedeutet Weihnachten für Sie?
Verena Preiner: Die Weihnachtszeit ist für mich eine der schönsten Zeiten im Jahr. Im Vergleich zu früher hat sich, abgesehen vom vorweihnachtlichen Stress, den du als Kind nicht so mitbekommst, für mich nicht viel geändert. Ich freue mich jedes Jahr auf die gemeinsame Zeit mit der Familie. Ich genieße die weihnachtlichen Bräuche und kann in diesen Tagen richtig gut abschalten. Weihnachten werden Thomas, mein Lebensgefährte, und ich bei meinen Eltern in Ebensee verbringen.Vor dem Besuch der Mitternachtsmette in der Roither Kirche kommen bei uns wie immer Bratwürstel auf den Tisch. Wir singen gemeinsam Weihnachtslieder und packen die Geschenke aus. Kurz gesagt: Wir feiern ein sehr besinnliches, traditionelles Weihnachten.
Schlagen Sie zu Weihnachten auch einmal über die Stränge?
Verena Preiner: Nein, nicht bewusst. Ich gebe mein Bestes, um die Mahlzeiten mit Bewegung auszugleichen.
Nach Weihnachten steht der Jahreswechsel an. Ein kurzer Ausblick ins Jahr 2020?
Verena Preiner: Im kommenden Jahr stehen mit der Hallen-WM in Nanjing, China, und den Olympischen Spielen in Tokio, Japan, zwei absolute Highlights auf dem Programm.
Mein wichtigstes Ziel: gesund bleiben und an den markanten Wettkampftagen die Bestform abrufen. Wenn mir das gelingt, ist vieles möglich – etwa auch eine Verbesserung meines österreichischen Rekordes. Und dann werden auch wieder Top-Platzierungen in Reichweite sein.
Die Erwartungen an Sie sind gestiegen. Was sagen Sie denen, die schon fast damit rechnen, dass Sie eine Olympiamedaille holen?
Verena Preiner: Ob ich das Superjahr 2019 noch toppen kann? Leistungsmäßig hab ich noch genug Platz für Verbesserungen. Für Medaillen muss aber auch die entsprechende Tagesform passen, und es wird ein bisschen Glück notwendig sein. Eine Medaille kann man nicht planen. Ich werde hart trainieren und versuchen, mich optimal vorzubereiten, um dann bei den Olympischen Spielen Vollgas zu geben. «
100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwurf, 800 Meter. Die Kombination dieser Disziplinen ist der Leichtathletik-Siebenkampf. Verena Preiner (24) ist dabei heuer an der Weltspitze angelangt. Sie feierte bei der WM in Doha am 3. Oktober mit der Bronzemedaille im Siebenkampf ihren bisher größten Erfolg. Damit holte sie auch den Gesamtsieg in der „IAAF Combined Events Challenge“. In dieser Saison-Gesamtwertung der Mehrkämpfer/innen ganz oben zu stehen, ist zuvor noch keiner Österreicherin gelungen. Preiner hält außerdem den österreichischen Rekord im Siebenkampf mit 6.591 Punkten.
Verena Preiner ist in Ebensee aufgewachsen, wo sie mehrere Jahre lang Ministrantin in der Bruder-Klaus-Kirche in Roith war.
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