„In Zeiten hoher Energiepreise ist das Getreide eine interessante Alternative“, zitierte die KirchenZeitung aus einer Werbebroschüre einer Linzer Heizanlagenfirma. Tatsächlich war Getreide damals billiger als Rohöl, was übrigens auch heute noch der Fall ist.
Ein Vertreter der Heizungsanlagenfirma versicherte allerdings: „Derzeit kann nur mit ,Energiegetreide’ geheizt werden. Seit 1991 gibt es für den Anbau von Energiegetreide – das sind eiweißarme Sorten – sogar europäische Fördermittel. Der hohe Eiweißanteil von Lebensmittelgetreide würde beim Verbrennen Probleme machen.“ Der Artikel zeigte zudem auf, dass die Nutzung von Getreide zum Heizen vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben wirtschaftlich sein könnte, und zwar für mittlere und größere Anlagen. Für den Einsatz in Einfamilienhäusern wäre die Getreideheizung nicht konkurrenzfähig, erklärte ein Experte aus der Landwirtschaftskammer in der Steiermark.
Blieb die Frage, ob es moralisch betrachtet in Ordnung ist, Lebensmittel einfach so zu verfeuern? Der Linzer Moraltheologe Alfons Riedl positionierte sich dabei eindeutig gegen die Getreideheizung: „In Zeiten, in denen der Hunger in der Welt ein Problem, ja ein Skandal ist, ist das ein falsches Signal, ein Widerspruch“, sagte er. Um das Heizen mit Getreide ist es nach den anfänglichen Kontroversen vor 20 Jahren wieder ruhiger geworden. Allein die drohende weltweite Lebensmittelknappheit durch den Ukrainekrieg wird diese Form der Wärmeerzeugung in absehbarer Zeit wohl nicht populärer machen.
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