„Wir erleben oft, dass durch die letzten Krisenjahre die Ersparnisse der Menschen aufgebraucht sind und sie keine Reserven mehr haben“, sagt Michaela Haunold, Leiterin der Sozialberatungsstellen der Caritas OÖ. Die steigenden Fixkosten bringen in Kombination mit ungeplanten Ausgaben viele zur Verzweiflung. Vor allem jene, die das erste Mal mit so einer Situation konfrontiert sind: „Die Menschen, die jetzt neu zu uns kommen, sind es nicht gewohnt, nicht zu wissen, wo das Geld für die nächste Miete, den nächsten Lebensmitteleinkauf oder die nächste Monatskarte für die Öffis herkommen soll.“
Die Einmalzahlungen der Regierung hätten kurzfristig Entlastung gebracht, was aber fehle, sei eine langfristige Perspektive. „In der Sozialberatung sehen wir uns gemeinsam mit den Menschen die finanzielle Siutation an und versuchen, Spielräume zu finden. Doch das wird zunehmend schwieriger, weil man nie weiß, was die nächsten Monate bringen“, sagt Haunold. Die Caritas OÖ rechnet damit, dass die Zahl der Hilfesuchenden mit Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 noch steigen wird, wenn die Stromnachzahlungen eintreffen. Die Caritas OÖ bittet im November im Zuge der Elisabethsammlung wieder um Spenden. „Obwohl die Teuerungen viele treffen, sehen wir eine große Bereitschaft zur Solidarität bei den Menschen“, sagt Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. So hätten etwa viele ihren Klimabonus an die Caritas gespendet. „Sozial-karitatives Handeln ist kein Hobby, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil und Grundanliegen des Christentums“, betont Bischof Manfred Scheuer. Die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Caritas OÖ, anderer sozialer Einrichtungen sowie das Netzwerk der Pfarren würden dazu beitragen, die Menschen in finanzieller, materieller und sozialer Hinsicht wieder „lebensfit“ zu machen. «
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