Max ist in einem systemrelevanten Betrieb tätig. Er arbeitet seit Oktober in einer Werkstätte der Lebenshilfe und steckt dort täglich ein paar Grillanzünder. Die sind notwendig. Es ist kalt, viele Leute haben einen Kamin oder einen Kachelofen. Ohne Grillanzünder lässt sich kein ordentliches Feuer machen. Andere wiederum verlegen das freundschaftliche Treffen in den Garten und heizen die Feuerschale an. Auch da sind Max' Grillanzünder gefragt. Und mit Start der Grillsaison geht’s erst richtig los. Wir sind sehr froh und dankbar, dass Max arbeiten gehen darf.
Ansonsten erregen die Pressekonferenzen zum Corona-Virus seine Aufmerksamkeit. Max ist immer bestens informiert. Er kennt alle Minister und weiß wer für was zuständig ist. So war früher Rudi Anschober und jetzt Wolfgang Mückstein zuständig für die Öffnung des Kinderhotels der Caritas. Viele Familien mit beeinträchtigten Kindern sehnen diese Öffnung herbei – auch wir. Der Werner Kogler soll endlich wieder den Schwimmkurs im Hallenbad erlauben. Außerdem möchte Max wieder mal auf einen Apfelstrudel oder eine Bananenschnitte gehen.
Die Pressekonferenzen verfolgt er in der Hoffnung, dass der ein oder andere Wunsch in Erfüllung geht. Leider wird das noch etwas dauern. Und obwohl Max manches Mal hüpft und schreit oder sich wild auf den Kopf schlägt, damit das Virus endlich verschwindet, ist es immer noch da. Weitere Sorgen sind: Wie erfahren Christine Haberlander und Birgit Gerstorfer von geplanten Öffnungsschritten? Und die Kinderhotel-Leiterin, dass sie aufsperren darf? Es muss ja dann alles schnell umgesetzt werden. All das und noch viel mehr beschäftigt Max.
Und bis es soweit ist, vertreiben auch wir uns die Zeit mit ausgedehnten Spaziergängen. Dabei treffen wir viele Leute. Wie immer stellt Max viele Fragen. Und wie immer sind wir berührt und dankbar, dass die Befragten sich die Zeit für Antworten nehmen. So sind diese vielen Lockdowns für uns viel leichter zu schaffen.
Birgit und Michael Kubik
Am 2. April ist Welt-Autismus-Tag. Studien zufolge sind 1% der Menschen vom Autismus-Spektrum betroffen. Viele wissen es gar nicht, sie sind einfach anders. Menschen im Autismus-Spektrum haben es nicht einfach und wir oft nicht mit ihnen – aber sie gehören dazu und machen unsere Welt etwas bunter.
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