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Entstanden ist die Lebenshilfe im Jahr 1969: Eltern wussten nicht, was ihre Kinder mit Beeinträchtigung nach der Schule einmal machen sollten. Sie taten sich zusammen und 1971 ging die erste Werkstätte in Vöcklabruck in Betrieb. Heute begleiten und betreuen über 1.700 Mitarbeiter:innen knapp 2.000 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in ganz Oberösterreich.
Das Angebot an über 100 Standorten in Oberösterreich umfasst mobile Frühförderung und Familienbegleitung, Kindergärten, einen heilpädagogischen Hort, Wohneinrichtungen, mobile Betreuung, Werkstätten sowie Cafés, Shops, Galerien, Hofläden und eine Jausenstation.
Gewandelt hat sich in den 55 Jahren des Bestehens der pädagogische Ansatz in der Arbeit der Lebenshilfe. Am Anfang ging es um die Erziehung von Menschen mit Beeinträchtigungen, heute steht die Person im Mittelpunkt mit all ihren Fähigkeiten, Ressourcen und Träumen.
Aus den „Tagesheimstätten“ und „Wohnheimen“ wurden „Werkstätten“ und „Wohnhäuser“. Wohnplätze sind nach wie vor knapp. Entscheidend dafür ist die Förderung des Landes für den sukzessiven Ausbau.
„Menschen mit Beeinträchtigung haben ein Recht, von zu Hause auszuziehen und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagt Lebenshilfe-Präsident Stefan Hutter.
Immer wichtiger sind für die Lebenshilfe Kooperationen mit der Wirtschaft geworden, unter anderem arbeitet man mit dem Möbelhaus Ikea zusammen.
Was allerdings fehle, sei die Umsetzung der langjährigen Forderung „Gehalt statt Taschengeld“, bemängelt die Interessensvertretung der Menschen mit Beeinträchtigungen.
Roland Öhlinger arbeitet seit 1990 in der Lebenshilfe-Werkstatt in Wels, seit neun Jahren ist er Vollzeit im Rahmen der integrativen Beschäftigung bei der Firma Kellner und Kurz tätig. „Ich mache die Arbeit sehr gerne, aber ich bekomme dafür nur ein Taschengeld, und das ist nicht in Ordnung. Taschengeld bekommen Kinder – ich bin aber ein erwachsener Mann“, erzählt er und erklärt, dass eine angemessene Bezahlung auch etwas mit Wertschätzung für die Arbeit zu tun hat.
Gerhard Scheinast, Geschäftsführer der Lebenshilfe, bekräftigt die Forderung an die neue Bundesregierung: „Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung werden noch immer nicht als erwachsene Menschen wahrgenommen, und das eklatanteste Zeichen dafür ist, dass wir ihnen noch immer Taschengeld statt eines Gehalts geben.“
Das Jubiläum war Anlass für ein gemeinsames Projekt der Lebenshilfe-Kunstateliers Grein, Linz und Gmunden. Noch bis 22. November ist die Ausstellung „Gemischtes Konfekt“ in der Galerie Kreativum in der Werkstätte in Linz (Kapuzinerstraße 3, Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do., 9–15:30 Uhr und Fr., 9–12:30 Uhr) zu sehen.
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