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Aber heute bleibt die Mama streng, und das hat seinen Grund. „Uschi, kannst du es denn gar nicht erwarten, bis wir selber backen? Fürs nächste Wochenende werde ich alles einkaufen, und dann kannst du mir gerne helfen.“
Am Samstag, nach dem Frühstück, geht es endlich los. Uschi hat schon ihre rosa Schürze umgebunden und kramt in der Kiste mit den Ausstechformen. „Ich möchte Glocken, Sterne, Bäume, Stiefel, Herzen und Engel machen“, beschließt sie. Beim Abwiegen der Zutaten schaut sie genau zu. Schließlich ist sie ja schon ein Schulkind und kennt sich auch mit den Zahlen aus. Immer wieder schaut sie auf das Rezept und versucht es zu entziffern. Da steht: Eier, Mehl, Zucker – aber was ist das? „Du, Mama, warum braucht man für den Lebkuchen SULTANE?“, fragt sie erstaunt und schüttelt den Kopf. „Woher hast du denn das? Zeig einmal her“, kommt ihr die Mutter zu Hilfe. Uschi deutet mit dem Finger darauf: „Da steht, wir brauchen 10 dag SULTANE!“, liest sie aus dem Kochbuch vor, „die haben wir doch sonst nie verwendet, oder?“ Jetzt bringt Uschis Mama vor Lachen kaum mehr ein Wort heraus. „Was gibt es denn da zu lachen“, schmollt Uschi. Mama wischt sich eine kleine Träne aus den Augen und versucht zu erklären: „Schau, mein Schatz. Da hast du beim Lesen nur ein paar Buchstaben weggelassen. Das heißt nicht SULTANE, es heißt Sultaninen, und das ist eine Art von Rosinen. Die magst du doch sicher zum Verzieren, oder? Da unten in der Lade sind sie. Kannst gleich einen Sultan kosten!“, scherzt sie. Da lacht auch Uschi mit und steckt sich dabei ein paar süße Sultaninen in den Mund. Dann macht sie sich ans Ausstechen und Verzieren der Lebkuchen. Am Ende kommen sie in bunte Dosen. „Heute warst du besonders fleißig“, lobt Mama, „koste doch einmal, ob der Lebkuchen auch gut schmeckt.“ Das lässt sich Uschi nicht zweimal sagen.
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