REZEPT_
Der Gruß mit dem Fuß wird sich in der Risikogruppe der älteren Menschen schon allein aus balance-technischen Gründen weniger durchsetzen als bei den Jungen. Ganz zu schweigen davon, dass gerade sie traditionelle Handlungen, wie eben das Hände-schütteln (oder gar den Handkuss) verinnerlicht haben und dies jetzt schon vermissen. Darum sind sie weit mehr als nur eine Handbreit davon entfernt, künftig Nachbar/innen mit der Schulter anzuschubsen, wenn sie einander begegnen. Wer sich sonst noch trauen wird, zur Begrüßung Hand anzulegen, wird sich weisen. Der Handkauf mit Bargeld wird nach Corona sicher noch weiter der Bezahlung mittels Plastikkarte weichen. Vielleicht kommen aber auch Handschuhe wieder in Mode. Es gab ja tatsächlich Zeiten, da trug man – genauer gesagt Frau – diese jahraus jahrein. Schon damals war dies nicht nur der Mode, sondern auch der Hygiene geschuldet. Nicht zu vergessen ist derzeit die Beliebtheit von Handarbeit. Speziell das Anfertigen von Schutzmasken hat gezeigt, wie handsam und mit welcher Freude noch immer viele Österreicher/innen mit Stoff und Zwirn werken. Apropos werken. Auch das Handwerk boomt, warum sonst sind die Schlangen vor den Baumärkten nach der Wiedereröffnung dermaßen lange? Dazu eine Warnung der Ärzteschaft: Nicht die ganze Hand, aber immerhin einzelne Finger geraten in Gefahr, wenn Handsäge und Handbohrer zu eilig und mit wenig geübter Hand in Betrieb genommen werden. Um die Zeit zur Selbstoptimierung zu nutzen, könnte man sich aber auch sportlich betätigen – wie wärs mit Handball oder im Handstand spazieren gehen? Stopp! Handzeichen aus vielen Richtungen bewegen mich dazu, an dieser Stelle die Handbremse zu ziehen.
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>