REZEPT_
Estella Schweizer
Wie man Klimaschutz mit kulinarischem Genuss verbinden kann, will Estella Schweizer in ihrem Buch „Kochen für die Zukunft“ zeigen. Zum einen soll es mit wissenschaftlichen Hintergrundinfos anregen, unter anderem über die Herkunft von Lebensmitteln nachzudenken, und andererseits die Leserschaft für pflanzliche Küche zu begeistern. Es wird mit Beispielen und Studien erklärt, wie unsere Ernährung mit dem Klima zusammenhängt. Positiv zu erwähnen ist, dass die jeweiligen Quellen hierfür hinten im Buch aufgelistet sind, auch wenn diese nicht alle auf Deutsch sind. Zu den Rezepten gibt es auch jeweils entsprechende CO2-Berechnungen. Das kommt anfangs etwas trocken daher, doch die nach Jahreszeiten aufgeteilten Rezepte sind wirklich kreativ, wenig kompliziert und laden zum Ausprobieren ein. Besonders wenn man gerne mit vielen Kräutern und sehr vielen Gewürzen arbeitet und experimentiert und es da und dort etwas Exotischer sein darf.
Dominik Süss
Für den Jungkoch Dominik Süss ist Kochen nicht nur einfach die Zubereitung von Essen, sondern es werden dabei auch Erinnerungen geschaffen. Einige von seinen eigenen hat der auch auf Instagram und Tiktok bekannte Mühlviertler nun in seinem ersten Kochbuch „Einfach herzhaft & süß“ gesammelt. Auf seine frische und sympathische Art will er vor allem jungen Leuten die Freude am Kochen wieder näherbringen. Wohl aus diesem Grund setzt er auf Hausmannskost und bodenständige Rezepte wie Kaspressknödel, Eierschwammerl à la Crème oder auch österreichisch-ungarisches Gulasch. Diese Klassiker überwiegen, dazwischen eingestreut sind Rezepte „jüngeren“ Geschmacks, etwa weißer Bohnen-Humus, veganes Beef Tatar oder auch einer Quinoa- Bowl. Dabei fokussiert er sich überwiegend darauf, die Zutatenliste nicht zu lang werden zu lassen, was gerade für Anfängerköch:innen hilfreich sein dürfte. Ab und zu ist auch Überraschendes dabei (Cola bei den Spareribs etwa, um ein Beispiel zu nennen). Bei einigen Rezepten kann man mittels QR-Code ein entsprechendes Video abrufen.
Søren Staun Petersen
Aus Rhabarber lässt sich mehr machen außer Kompott, und auch mehr außer Süßes. Dennoch nehmen Kompott-, Chutney- und Relish- sowie Süßspeisenrezepte in Søren Staun Petersens Buch „Rhabarber“ einen großen Teil ein. Herzhafte Rezepte gibt es wenige, auch wenn sie zeigen, wie Rhabarber als zusätzliche Zutat einem Gericht noch eine spezielle Note hinzufügen kann (z. B. bei Lachs oder Kotelett). Was nicht heißt, dass sich Rhabarber-Liebhaber nicht inspirieren lassen können, etwa von den Getränke-Ideen am Schluss des Buches. Zudem wird Hintergrundwissen zur Saison, den verschiedenen Sorten, der Verarbeitung und Konservierung von Rhabarber beschrieben. Was man als Leser:in vermisst, ist eine Angabe über die Koch- bzw. Zubereitungsdauer gleich am Anfang des Rezepts. Dennoch sind sie übersichtlich gestaltet und kurz gehalten.
Melanie Schorno
Kipferl in allen Varianten, Brötchen, Kuchen, Zimtschnecken, Langos, süße Pizza, aber auch viel Pikantes – schon beim Durchblättern von „Gaumenschmaus“ möchte man in das eine oder andere Stück hineinbeißen. Allein, backen müsste man die Leckereien vorher noch. Als Backanfänger:in scheut man sich unter Umständen vor jenen süßen und pikanten Rezepten, die mit Hefe (Germ) gemacht sind – diese nehmen einen großen Teil des Buches ein. Jedoch erklärt Konditorin Melanie Schorno, Gründerin des Foodblogs Gaumenschmaus, gleich am Anfang, wie mit dieser Zutat umzugehen ist. Außerdem hält sie Tipps unter anderem für die Verarbeitung von Gelatine oder der Fehlerbehebung bei der Pralinenherstellung bereit. Erfahrene Hobbyköche und jene, für die Teig zu kneten etwas Meditatives hat, werden schnell in das Buch eintauchen können. Alle anderen sollten sich die Anschaffung einer Küchenmaschine überlegen, um Zeit und Muskelkraft zu sparen. Als Einstieg eignen sich für wenig Erfahrene vielleicht die Rezepte aus der Backform oder die schnellen Desserts, denen jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Insgesamt ist es ein optisch ansprechendes Werk mit viel Inspiration für neue Backideen: von der Stracciatella-Biskuitrolle bis zu mit asiatischem Gemüse gefüllten Pitataschen.
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>