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In Linz gibt es seit 2021 die „Dingeleih“, ein Zusatzangebot der Stadtbibliothek Linz. Vorbild sei hier Holland gewesen, weil es dort Bibliotheken gebe, die neben Büchern auch Fahrräder und Werkzeuge verleihen, erzählt die Mitarbeiterin Heike Merschitzka im Rahmen von „Projekte im Wandel“, einer Veranstaltungsreihe der Robert- Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) in Salzburg.
In der „Dingeleih“ gibt es einen Katalog von 160 Gegenständen, die man als Bibliothekskunde oder -kundin gratis ausleihen kann. Darunter sind Dinge wie eine Polaroidkamera, ein Klapptisch, ein Waffeleisen, ein Mikrofonset, ein Vakuumiergerät oder auch ein Schwingschleifer. Der Ausleihvorgang ist derselbe wie bei den Büchern. Die „Dingeleih“ gehört zum Nachhaltigkeitsschwerpunkt der Linzer Stadtbibliothek und wird unterstützt vom Klimafonds Linz.
Der „Leila“ (kurz für Leihladen) war Wiens erste sogenannte „Bibliothek der Dinge“. Leila wird ehrenamtlich geführt, es steht keine Institution dahinter. Das Ausleihen von Geräten funktioniert aber ähnlich wie in der „Dingeleih“ in Linz: Nach einer einmaligen Registrierung kann man den Online-Katalog nach verschiedenen Kategorien (Werkzeuge, Sport, Camping, Küche usw.) durchforsten, den benötigten Gegenstand reservieren, bevor man ihn abholt. Die Leihgebühr bewegt sich zwischen 50 Cent und 7 Euro pro Tag, je nach Art des Geräts.
Zu den am meisten ausgeborgten Gegenständen gehören Werkzeuge wie Bohrhammer, Stichsäge oder Winkelschleifer, ansonsten Saisonales wie Dörrgeräte, Zelte oder Racletteofen, verrät die ehrenamtliche Mitarbeiterin Anatina Riester bei der JBZ-Veranstaltung. Mit Interessierten, die gerne Ähnliches in ihrer Gemeinde aufstellen möchten, teile man gerne sein Wissen und helfe beim Netzwerken, betont sie.
In Wien und auch in Salzburg werden Leihangebote künftig ausgebaut bzw. sind es bereits. Nach einem Pilotprojekt im Vorjahr im zweiten Bezirk in Wien gibt es ab sofort fünf weitere Leihfilialen der Wiener Service-Einrichtung Gebietsbetreuung Stadterneuerung. Auch hier wird eine breite Palette an Leihgeräten und -werkzeugen angeboten. Ziel ist wie bei den anderen Projekten nicht der Profit, sondern der Nachhaltigkeitsaspekt und dass Menschen in Austausch kommen. Die Leihläden befinden sich im 2., 10., 16., 21., 22. und 23. Bezirk.
In Salzburg wiederum wird das bestehende Sharing-Modell in den Bewohnerservicestellen erweitert. Bisher konnte man sich etwa kostenlos Lastenräder oder Klimatickets ausleihen. Ab 2026 startet im Stadtteil Liefering die Bewohnerservicestelle in Kooperation mit der Smart City Salzburg und vom SIR (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen GmbH) einen Verleih mit mehr als 50 Geräten. Im Idealfall soll diese Möglichkeit in Zukunft auf alle Bewohnerservicestellen ausgeweitet werden.
Neben der Möglichkeit, sich für Haus- und Gartenarbeiten Werkzeuge und anderes bei Baumärkten oder Gartencentern zu mieten, kann sich auch eine Mitgliedschaft in einem Siedlerverein lohnen. Diese gibt es in jedem Bundesland, am besten informiert man sich vor Ort beim jeweiligen Gerätewart, welche Geräte oder Maschinen verfügbar sind – ob Vertikutierer, Häcksler, Motorhacke- oder -sense sowie etwa Heckenscheren. Wie der Website zu entnehmen ist (siehe unten), sind in manchen Vereinen auch Dinge wie beispielsweise Holzspalter, Tisch- und Wippkreissägen, Kettensägen, Baugerüste, Hochdruckreiniger, Biertischgarnituren und vieles mehr verfügbar. Zudem verleihen manche auch Pkw-Anhänger in verschiedenen Größen, um das Ausgeborgte auch transportieren zu können.
www.wissensturm.linz.at/bibliothek
www.leila.wien
www.stadt-salzburg.at/bws
www.gbstern.at/leihladen
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