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Häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen im Unterbauch – solche Symptome weisen oft auf Probleme mit der Blase hin. Eine der häufigsten Ursachen ist eine Blasenentzündung (Zystitis). Besonders Frauen sind betroffen, da ihre Harnröhre mit vier Zentimetern deutlich kürzer ist als die von Männern (ca. 20 Zentimeter). Dadurch gelangen Bakterien schneller in die Blase. Eine akute Blasenentzündung verläuft meist kurzfristig und wird in den meisten Fällen durch das Bakterium Escherichia coli (E. coli) ausgelöst. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr, das längere Zurückhalten von Urin oder eine unsachgemäße Intimhygiene. Wer häufig unter Blasenentzündungen leidet, sollte dies ärztlich abklären lassen, um eine geeignete Behandlung – meist mit Antibiotika – zu erhalten und Komplikationen wie eine Niereninfektion zu vermeiden.
Eine überaktive Blase (Reizblase) äußert sich durch plötzlich auftretenden, häufigen Harndrang – oft auch dann, wenn die Blase noch nicht gefüllt ist. Rund 14 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer sind betroffen. Viele empfinden dies als stark belastend, da sie das Gefühl haben, ständig eine Toilette in Reichweite haben zu müssen. Die Ursachen sind vielfältig: wiederkehrende Harnwegsinfekte, Diabetes, neurologische Erkrankungen oder erhöhter Druck auf die Blase, z. B. durch Übergewicht, eine gutartige Prostatavergrößerung beim Mann oder eine Blasen- bzw. Gebärmuttersenkung bei der Frau.
Blasenschwäche oder Inkontinenz ist weiter verbreitet, als viele denken, wird aber oft verschwiegen. Dabei handelt es sich um unkontrollierten Urinverlust, der in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Für viele Betroffene ist nicht nur die körperliche Belastung, sondern auch die gesellschaftliche Stigmatisierung ein großes Problem.
Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der Ursache und reichen von Beckenbodentraining über Medikamente bis hin zu operativen Eingriffen. Wichtig zu wissen: Blasenschwäche ist kein unvermeidbares Schicksal! Mit der richtigen Unterstützung und passenden Maßnahmen können viele Betroffene weiterhin ein erfülltes und aktives Leben führen. Entscheidend ist, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
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