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Warum ist guter Schlaf für den Menschen eigentlich so wichtig? Während der Organismus im Sparmodus läuft, regeneriert sich im Tiefschlaf das Immunsystem. Dadurch, dass Atmung, Blutdruck und Puls verlangsamt sind, kann sich der gesamte Körper in dieser Zeit erholen. Vor allem aber braucht das Gehirn den Schlaf, um in dieser Zeit die Tageseindrücke zu verarbeiten und vom Kurzzeitgedächtnis in den Langzeitspeicher zu transportieren. Ausreichender Schlaf ist also keineswegs Zeitverschwendung, er ist gesund. Erwachsene Menschen sollten etwa sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen. Säuglinge benötigen deutlich mehr Schlaf, Senior/innen schlafen in der Regel weniger.
Auch ein kleines Mittagsschläfchen ist durchaus positiv für den Körper, danach ist man wieder energiegeladen. Allerdings sollte dieses Nickerchen nicht länger als 20 Minuten dauern, sonst kommt man in die Tiefschlafphase und wacht ziemlich schlaftrunken wieder auf.
Schläft man zu wenig, ist die Tagesbefindlichkeit gestört, man kann sich schlecht konzentrieren und ist müde. Im Einzelfall kann man Schlaf nachholen. Tritt der Schlafmangel allerdings chronisch auf, sollte man die Ursache genauer abklären. In Schlaflabors werden die Patient/innen eine oder mehrere Nächte lang überwacht. Gehirnströme werden dabei ebenso gemessen wie die Muskelanspannung. So wird festgestellt, ob und wie oft man in die Tiefschlafphase kommt. „Viele Schlafstörungen werden von anderen körperlichen Erkrankungen ausgelöst. Schmerzen allgemeiner Art, rheumatische Erkrankungen oder eine Überfunktion der Schilddrüse sind nur einige der möglichen Ursachen“, erklärt dazu der Mediziner Josef Bolitschek. „Am häufigsten beobachten wir aber psychische Ursachen für Schlafstörungen.“ Entsprechende Therapien müssen an diesen unterschiedlichen Ursache ansetzen.
„Ich rate dazu, sich eine geregelte Tages- und Schlafrhythmik zuzulegen“, empfiehlt Bolitschek, „es ist für den Körper nicht gut, wenn man einmal um 20 Uhr und dann wieder um 2 Uhr nachts ins Bett geht.“ Auch eine Art Schlafzeremonie, ein Ritual, kann helfen, gut einzuschlafen. Reizüberflutung, Stress, aber auch spätes Essen und schwere Mahlzeiten lassen Gehirn und Körperorgane in der Nacht nicht zur Ruhe kommen. Alle Aktivitäten, die in irgendeiner Weise aufputschend sind, etwa Computerarbeit, aufregende Fernsehsendungen oder schwierige Gespräche, sollte man vor dem Zubettgehen vermeiden. „Es bringt auch nichts, sich beim Sport anzustrengen, um so müde zu werden. Diese Müdigkeit kommt nämlich erst viel später“, weiß Bolitschek.
Schließlich sind äußere Einflüsse wie Lärm und Licht störend für einen guten Schlaf. Elektronische Geräte sollten generell und konsequent aus dem Schlafzimmer verbannt werden. „Ein Schlafzimmer sollte wirklich ein Schlafzimmer sein und kein Lebensraum, in dem sich jede Menge Unterhaltung und Ablenkung befindet“ – Josef Bolitschek ist hier für eine strikte Trennung. Außerdem rät er, sich genau dann ins Bett zu begeben, wenn sich Müdigkeit bemerkbar macht, „übertauchen und später niederlegen bringt nichts“.
Zum Thema „Tabletten“ für einen besseren Schlaf meint der Mediziner: „Das ist wirklich die allerletzte Lösung. Schlaftabletten sind nur in Abstimmung mit einem Arzt und nicht dauerhaft einzunehmen. Zuerst sollte man den Lebensrhythmus überdenken und es vielleicht einmal mit autogenem Training versuchen.“
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