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Klar ist, dass das Licht, also Sonne und Mond, die innere Uhr maßgeblich beeinflussen. Da können die Rollläden noch so dicht sein, das körpereigene Taktwerk lässt sich nicht so einfach austricksen.
Der Wach-Schlaf-Rhythmus betrifft den ganzen menschlichen Organismus. Aber nicht alle Körperfunktionen und Organe sind genau zur gleichen Zeit aktiv oder in der Regenerationsphase. Grund dafür ist, dass jede Körperzelle einen eigenen Zeitmesser hat, Organe haben sogar eine ganze Gruppe davon. So wartet zum Beispiel der Magen zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen geradezu auf Nahrung. Am späteren Vormittag bricht das Herz zu Höchstleistungen auf. Das Hirn wird zwischen 10 und 12 Uhr am besten mit Sauerstoff versorgt und ist daher extrem leistungsbereit. Die Nieren hingegen kommen erst gegen Abend in Schwung.
Interessant ist, dass sich dieser Ablauf Tag für Tag wiederholt und sich die Organe mit ihrer Aktivität dabei nicht in die Quere kommen. Dafür sorgt ein Nervenknäuel im Hirn. Nicht größer als eine Erbse, empfängt dieser Hirnkern die Impulse und gibt sie an die Organe weiter. Er sorgt dafür, dass die Zellen wissen, wann sie aktiv werden sollen, Hormone wie Cortisol und Melatonin spielen dabei eine große Rolle. Mit der genauen Erforschung der Ursachen und Zusammenhänge befasst sich ein relativ neuer Zweig der Wissenschaft, die Chronobiologie.
Die unterschiedlichen inneren Uhren sind auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt. Hier macht man das Qi, also die körpereigene Energie, dafür verantwortlich, bestimmte Meridiane zu festgelegten Zeiten zu versorgen.
Je nachdem, ob man schon in der Früh putzmunter ist oder erst später startet und bis in die Nacht aktiv ist, unterscheidet man in der Wissenschaft unterschiedliche „Chronotypen“. Wirklich umpolen kann man sich als Typ nicht. Spätstarter können allerdings versuchen, mit viel natürlichem Licht am Vormittag den Körper zum „Aufwachen“ zu bringen. Am Abend sollte man die künstlichen Lichtquellen nach Möglichkeit reduzieren, damit der Körper besser in den Schlafmodus gleitet. Eine Erfolgsgarantie für diese „Lichtkur“ gibt die Wissenschaft allerdings nicht.
Menschen, die im Schichtdienst arbeiten oder viel reisen und dabei den sogenannten Jetlag spüren, kennen die Probleme nur zu gut. Nachgewiesen sind aber nicht nur Schlafstörungen, Studien belegen bei Flugpersonal ein erhöhtes Krebsrisiko. Untersucht wird noch der Zusammenhang zwischen häufigem Jetlag und Tumorerkrankungen wie Leukämie und Darmkrebs. Unter den „Eulen-Typen“, die sich in das Zeitschema von Frühaufstehern pressen müssen, gibt es signifikant mehr Raucher/innen.
Dass die innere Uhr bei jüngeren Menschen anders tickt als bei den älteren, ist eine Tatsache. Vermutlich sind es Hormone, die viele Jugendliche zu „Eulen“ werden lassen. Das Schulsystem in Österreich zeigt sich bislang davon jedenfalls ziemlich unbeeindruckt.
Die sprichwörtliche „präsenile Bettflucht“ wiederum bedeutet, dass viele ältere Menschen schon früh am Morgen aktiv sind, obwohl sie nicht aufstehen müssen, um zur Arbeit zu gehen. Für beide Altersgruppen gibt es selbstverständlich auch gegenteilige Beispiele. Fakt scheint jedenfalls zu sein, dass man sich im Alter schwerer tut, die innere Uhr, etwa bei Fernreisen, anzupassen.
Es gibt eine Reihe von Ratschlägen, wie man mit der kommenden Zeitumstellung am besten zurechtkommt. Was davon bei einem selbst wirkt, muss man ausprobieren.
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