Wort zum Sonntag
Oft kamen in der ersten Synodenwoche Umweltzerstörung in der Amazonasregion und deren Auswirkungen zur Sprache. Bei diesem Thema waren sich die Teilnehmer im Plenum und in den Sprachzirkeln dem Vernehmen nach einig. Immer wieder wurde auch nach neuen Wegen in der Seelsorge gesucht. Respekt vor den indigenen Einwohnern war ein weiteres durchgehendes Thema. Zum Thema „viri probati“ – eine mögliche Zulassung bewährter verheirateter Männer zum Priesteramt – gab es unterschiedliche Meinungen. Etliche, wie der frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler, befürworten eine solche Ausnahme-Lösung in der Region, ohne den Zölibat generell aufheben zu wollen. Andere sind skeptischer. Vor allem für konservative Kreise, auch außerhalb der Synode, ist allein dies ein rotes Tuch.
Eine Stärkung der Rolle von Frauen in der Kirche, die in der Amazonasregion oft Gemeinden leiten, wurde in der ersten Synodenwoche auch öfter angesprochen. Hin und wieder fiel das Stichwort Frauendiakonat. Zudem forderten einige ein Stimmrecht von Ordensfrauen bei der Abstimmung über das Schlussdokument. Gegen Ende der ersten Woche dämpften Teilnehmer Erwartungen, dass sich ein Frauenstimmrecht noch beim laufenden Bischofstreffen einführen lasse.
Am 21. Oktober soll der Entwurf für das Abschlussdokument vorgestellt und danach über Änderungsanträge diskutiert werden. Eine Schlussfassung wird am 25. Oktober in der Aula präsentiert, am Folgetag zur Abstimmung gestellt. Ob der Text veröffentlicht wird, entscheidet der Papst.
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