Wort zum Sonntag
Bis zur Schlusssitzung der 346 Synodalen (darunter je nach Sichtweise „nur“ etwas mehr als 200 Bischöfe, sonst Priester, Ordensleute, Laien) im Oktober 2024 gilt es, die Themen des Zwischenberichts in die Bischofskonferenzen, Diözesen, Pfarren und Gemeinschaften zu bringen. Wie die neuerliche Reflexion in den Teilkirchen aussehen wird, legt das Synodensekretariat wohl in den kommenden Wochen fest.
Dass das nicht nur bischöfliche Treffen der Bischofssynode keine unmittelbaren kirchenrechtlichen Änderungen bringen würde, war von Reformhungrigen befürchtet, vom Papst aber stets beteuert worden. Zu unklar war, wie einschneidende Reformen überhaupt beschlossen werden sollen, damit sie auf allen Kontinenten akzeptiert würden. Wie weit die Vorstellungen in der katholischen Kirche auseinander gehen, zeigt das Beispiel Frauendiakonat. Für die einen ist es die „angemessene und notwendige Antwort auf die Zeichen der Zeit“, für andere „Ausdruck einer gefährlichen anthropologischen Verwirrung, die die Kirche dem Zeitgeist anpasst“. Vorgabe der Synode ist, dass zu der Frage weiter geforscht wird. Auch diese Passage wurde von 80 Prozent der Stimmen gutgeheißen.
Nicht nur innerkirchliche Themen finden sich im Synodenbericht. Zu Engagement in Politik und Zivilgesellschaft ruft der Bericht ebenso auf: für Arme und Menschen auf der Flucht, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (auch in der Kirche). „Der Bericht hat keine fertigen Antworten, aber er hat Ansatzpunkte“, fasste es Erzbischof Franz Lackner als Repräsentant Österreichs beim Synodentreffen zusammen.
Zu Ende geht die Synode 2024. Für Kardinal Christoph Schönborn, seit 2012 im Synodenrat, war es eine neue Erfahrung: „Die Tatsache, dass man offen und frei und ohne Angst voreinander alle Themen auf den Tisch gelegt hat – das habe ich so noch nicht erlebt.“
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