Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
Der Rücktritt erfolgt laut Rosenberger "aus Loyalität gegenüber den Kooperationspartnern" in dem Umweltprojekt. Bei diesem ging es um die Unterschutzstellung eines Waldstücks bei Kronstorf, das sich im Eigentum des Bistums befindet. In Kooperation mit dem Naturschutzbund Oberösterreich und der Naturschutzabteilung des Landes wurde ein Vorschlag erarbeitet, das Gebiet als Naturschutzgebiet auszuweisen und mit einer Schafbeweidung als erste "Waldweide" Österreichs zu betreiben. Die Diözese entschied sich jedoch im Juli dagegen und kündigte an, ein eigenes Konzept für ein "kirchliches Naturwaldgebiet unter der Autorität des Bischofs" zu entwickeln.
Rosenberger kritisiert diesen Beschluss: Die Entscheidung verkenne die fachliche Expertise der beteiligten Partner und basiere auf der Fehleinschätzung, ein gleichwertiges Konzept ohne diese Expertise erstellen zu können. "Ich sehe mich in größerer Loyalität zu meinen Kooperationspartnern verpflichtet als zur Diözese", begründet er seinen Rückzug. Die Entscheidung des Bistums sei ein schwerer Rückschlag für die kirchliche Umweltarbeit. Er gehe "ohne Groll, aber mit klarer Haltung".
Diözesanökonom Prinz nennt als Hintergrund der Entscheidung für die Behandlung des Gebietes als Naturwald, dass der kirchliche Eigentümer in der Vergangenheit selbst die Voraussetzungen dafür geschaffen habe und diesen Weg im Sinne der Förderung der biologischen Vielfalt weitergehen wolle. "Eine Unterschutzstellung würde zudem bedeuten, dass das Gebiet eingezäunt werden müsste, um eine Beweidung zu ermöglichen. Dies hätte zur Folge, dass für Menschen aus der Umgebung das Waldstück als Naherholungsgebiet verlorenginge", sagt Prinz.
Auch wenn sich der zuständige Bistumsbeirat - bestehend aus Personen mit theologischem, ökonomischem, juristischem und fortwirtschaftlichem Hintergrund - nicht für die Unterschutzstellung des Waldstücks ausgesprochen habe, unterstütze man das von Rosenberger vorgestellte Konzept zur Nutzung des Gebiets als Ort von Naturerlebnis-Spiritualität, sagt Prinz. Damit würdige man die Arbeit der diözesanen Mitarbeitenden und der ehrenamtlichen Mitglieder des Naturschutzbundes. "Selbstverständlich ist die Diözese willens, Kooperationen mit außerkirchlichen Instanzen einzugehen", sagt der Bistumsverwalter.
Im Namen der Diözese würdigt Prinz den Linzer Moraltheologen zudem für seine bisherigen Verdienste: "Michael Rosenberger ist es in seiner Funktion gelungen, Menschen für die Anliegen einer schöpfungsfreundlichen Theologie zu sensibilisieren. Für dieses Engagement im Bereich Schöpfungsverantwortung danken wir ihm herzlich."
Rosenberger war am 30. Juni 2004 von Bischof Maximilian Aichern zum Umweltsprecher der Diözese Linz ernannt worden.
Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
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