Wort zum Sonntag
Die Solidaritätsreise galt besonders der christlichen Minderheit, aber auch den Jesiden vor Ort. Die Delegation traf unter anderem mit dem chaldäisch-katholischen Erzbischof von Mossul, Michael Najeeb Moussa, zusammen.
Als die Terrormiliz IS im Sommer 2014 Mossul eroberte, mussten alle Christ:innen fliehen. Seit der Rückeroberung der Stadt vor rund sechs Jahren sind aber erst rund 50 christliche Familien, nur ein Bruchteil der früheren christlichen Bevölkerung, in die Stadt zurückgekommen. Denn viele weitere Christ:innen haben derzeit keine Chance zur Rückkehr, weil ihre Häuser zerstört sind und sie auch keine Arbeit vor Ort haben.
Doch nicht nur die Christen haben durch die IS-Herrschaft dramatisch gelitten. Noch schlimmer erging es den Jesiden. Die ICO-Delegation besuchte das Dawidiya-Camp, in dem mehr als 3.500 Jesiden, darunter etwa 1.400 Kinder leben.
In der nordirakischen Stadt Zakho traf die Delegation mit dem Bischof Felix Al-Shabi zusammen, in dessen Diözese die ICO mit zahlreichen Projekten das Leben in den Dörfern unterstützt. „Wir versuchen, dort zu helfen, wo die Menschen selbst das für sinnvoll halten. Wir sind derzeit im Bereich der Kindergärten sehr aktiv, damit die Kinder einen guten Start in die Schule haben. Aber wir helfen auch beim Schultransport oder unterstützen Studentinnen und Studenten. Im Winter geht es um Heizmaterial“, erklärt ICO-Obmann Dadas.
ICO-Geschäftsführerin Michlin Alkhalil ergänzt: „Besonders die Jugend steht vor der schwierigen Entscheidung, auszuwandern oder trotz fehlender Zukunftsperspektive zu bleiben. Wir wollen uns daher besonders auf Projekte konzentrieren, die jungen Menschen die Selbstständigkeit ermöglichen.“
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