Der pensionierte Automechaniker Hans Eidenhammer (72) spürt die großen Existenzängste der Menschen. Er repariert Autos und verschenkt sie an Menschen, die sich keines leisten können, es aber für ihren Alltag benötigen.
Das erste Autogeschenk machte er vor mehr als 40 Jahren. Seit seiner Pensionierung vor elf Jahren ist daraus seine Herzensangelegenheit geworden. Durch den Solidaritätspreis der KirchenZeitung im Jahr 2015 sind viele Menschen auf sein Engagement aufmerksam geworden. Die Caritas hilft bei der Zuteilung an die Hilfsbedürftigen und der ÖAMTC unterstützt Eidenhammer bei der Überstellung der ihm geschenkten Autos, die er aus ganz Österreich erhält.
„Es ist okay, wenn andere im Ruhestand den ganzen Tag im Kaffeehaus sitzen, aber für mich wäre das nichts“, erzählt Hans Eidenhammer, der in Burgkirchen lebt. Vor wenigen Tagen konnte er in Linz bereits das 89. Auto an „No Limits“ übergeben, einen Verein, der für Sport- und Freizeitangebote für Menschen mit Beeinträchtigung sorgt (die KirchenZeitung berichtete). Oft gehen seine Autos an Alleinerzieherinnen, die einen Pkw brauchen, um zur Arbeit zu kommen. Oder an Familien mit beeinträchtigten Kindern, die zur Therapie fahren müssen. Oder an Krebspatient/innen.
Bei den Autoübergaben begegnen ihm teilweise schwere Schicksalsschläge. „Du kannst bei der Not wegschauen oder du kannst hinschauen“, sagt Eidenhammer. Er hat sich für Zweiteres entschieden, wodurch er die Armut, die durch die steigenden Energiepreise verursacht wird, hautnah mitbekommt. „Die Existenzängste und die Verzweiflung werden mehr. Für manche Familien stellt sich dann die Frage, ob sie kochen oder tanken sollen“, berichtet Eidenhammer. Klar ist für ihn, dass es auf dem Land noch kaum Alternativen zum Auto gibt. „Bei uns fahren die Busse häufig nicht einmal im Stundentakt.“
Genug zu tun gibt es also auch in Zukunft für Hans Eidenhammer. „Das Reparieren der Autos hält mich jung und auch geistig fit. Für mich ist das keine Belastung.“ Dennoch hat er einen großen Wunsch angesichts der Not, mit der er konfrontiert wird: „Es wäre schön, wenn mein Engagement noch Nachahmer motivieren könnte.“ «
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