Wort zum Sonntag
Der Referatsbischof für Ehe, Familie und Lebensschutz, Hermann Glettler, freut sich, die erneuerte Ehevorbereitung präsentieren zu können: „In vier Jahren harter Arbeit ist das Konzept ‚Ehevorbereitung neu‘ entstanden, die Österreichische Bischofskonferenz approbierte es bei ihrer Sommervollversammlung.“ Damit ist der Weg frei für die Umsetzung, die schrittweise eingeleitet und in den kommenden Jahren vollzogen wird.
„So ganz neu ist das Konzept nicht“, mildert Alfred Natterer die Bedenken derer, die bei Erneuerung eine Überlastung fürchten. Natterer leitet die Abteilung „Familie und Lebensbegleitung“ der Diözese Innsbruck und gehört zur Arbeitsgruppe, die jahrelang um eine sinnvolle und gangbare Lösung für die neue Ehevorbereitung gerungen hat. Das Konzept wurde auf Basis dessen entwickelt, was jetzt in den Diözesen angeboten wird. Eine wesentliche Neuerung ist die Betonung des Prozesses, den eine kirchliche Eheschließung darstellt. Es ist kein punktuelles Ereignis. „Die unmittelbare Ehevorbereitung beginnt mit einer Anmeldung zur kirchlichen Trauung … Dies erfolgt in der Regel zumindest sechs Monate vor einer geplanten kirchlichen Eheschließung“, steht im neuen Konzept.
Die neue Ehevorbereitung soll den Bogen von der Anmeldung bis zur Hochzeit und im Idealfall darüber hinaus spannen, erklärt Alfred Natterer. Bei der Anmeldung ginge es schon darum, dem Paar Unsicherheit zu nehmen, Freundlichkeit und Offenheit auszustrahlen. „Die meisten Brautpaare haben keinen aktiven Bezug zu einer Pfarre oder kirchlichen Gemeinschaft“, spricht Natterer aus Erfahrung. Daher werden zukünftig Begleitpersonen oder -paare den Prozess der Ehevorbereitung erleichtern. Diese Personen sollen einfühlsam und auskunftsfähig sein, sie sollen eine Brücke zur Pfarrgemeinde oder Gemeinschaft schlagen. Dafür erhalten sie eine Schulung. „Die Begleitpersonen schauen, wo sie das Brautpaar am besten unterstützen können. Sie besuchen etwa die Hochzeitskirche gemeinsam mit dem Paar und erklären den Kirchenraum auch spirituell. Die Hochzeit soll ein schönes, ergreifendes Fest werden und frei von Peinlichkeit, weil sich niemand auskennt.“
Die Ausbildung für Begleitpersonen wird von den diözesanen Familienreferaten vorbereitet und angeboten. Anlass für das neue Konzept der Ehevorbereitung war das nachsynodale Schreiben „Amoris laetitia“, das vor fünf Jahren veröffentlicht wurde und auch Anlass für das laufende „Jahr der Familie“ gab. „Da ist etwas grundsätzlich Gutes gelungen!“, zeigt sich Referatsleiter Natterer zufrieden mit dem neuen Konzept. Die Ehevorbereitung soll „person-, situations- und erfahrungsbezogen, lebens- und glaubensrelevant, evangeliumsgemäß, prozesshaft und begleitend, positiv und verbindlich, hilfreich und erfreulich, einladend und partizipatorisch, inhaltlich und methodisch ansprechend“ sein, so das Konzept.
In der Arbeitsgruppe waren neben Bischof Glettler auch Walter Krieger, Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstituts, Alfred Natterer, Abteilungsleiter „Familie und Lebensbegleitung“ der Diözese Innsbruck, Robert Schmalzbauer, Obmann und Geschäftsführer der „Initiative Christliche Familie“, Katrin Windischbacher, Leiterin des Familienreferats der Diözese Graz-Seckau, und Johannes Reinprecht, Direktor des Instituts für Ehe und Familie, bis 2020 noch Erzbischof Franz Lackner und Peter Schipka, Generalsekretär der Bischofskonferenz. Das Konzept wird gerade zur Publikation vorbereitet und kann unter pastoral.at bereits heruntergeladen werden. «
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