Wort zum Sonntag
Für die Bibel ist das immerwährende Grünen der Idealzustand. In Psalm 1 heißt es: „Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, (...) sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn. (...) er ist wie ein Baum, geplanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht verwelken.“ Und beim Profeten Ezechiel liest man über die Wirkung der Quelle, die beim Tempel in Jerusalem entspringt: „An beiden Ufern wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte ... Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.“ (Ez 47, 12)
In mitteleuropäischen Breiten ist der Herbst in niedrigen Höhenlagen von den bunten Blättern geprägt, vom Farbenspiel der Laubwälder. Und vom Wind, der die Blätter vor sich hertreibt. Ungeachtet der biblischen „Immergrün“-Verheißungen haben auch die kahl gewordenen Bäume ihren Reiz. Einen Spaziergang durch das duftende Laub sollte man nicht verabsäumen.
Die Blätter mit ihren verschiedenen Farben und Formen
sind ein Anstoß, sich das Wunder der Schöpfung vor Augen zu führen. Auf viele Menschen üben die Blätter eine Faszination aus und lassen einstimmem in den Lobpreis der „drei jungen Männer im Feuerofen“, von denen im Buch Daniel zu lesen ist. Sie rühmen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde: „Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn, lobt und rühmt ihn in Ewigkeit. (...) Preist den Herrn, all ihr Gewächse auf Erden. Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit. (...) Dankt dem Herrn, denn er ist gütig; denn seine Huld währt ewig.“ (Dan 3, 51.57.76 und 89)
Das Laub auf dem Boden erinnert auch an die Vergänglichkeit des Lebens. Auch das ist biblische Tradition, immer wieder ist vom Laub, das verwelkt, die Rede (Jes 33,9). «
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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