Wort zum Sonntag
Die Bilder in den Nachrichten machen gerade sprachlos. Hochwasser, Krieg, Mordfälle in Familien, ein Gerichtsprozess über eine jahrelange Vergewaltigung und anderes tragen nicht gerade zu Leichtigkeit und guter Laune bei.
Meine Gedanken und Gebete gelten den vielen Menschen in den Hochwassergebieten, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen oder sogar einen geliebten Menschen durch das Wasser verloren haben. Was soll man sagen angesichts der Zerstörung?
Vermutlich gar nichts. Es ist die Zeit des Handelns.
Der Lobgesang aus Jesaja, den wir regelmäßig im Stundengebet beten, gibt Handlungsideen.
Das Bild der Nationen, die sich gemeinsam auf den Weg zum Haus des Herrn machen und seine Wege suchen, macht mir Hoffnung.
Denn dann passiert das Unglaubliche: Waffen werden umgeschmiedet zu Gegenständen des Friedens. Erschaffen – nicht zerstören, das ist unsere menschliche Berufung. Die Schöpfung hüten und klug gebrauchen ist unser Auftrag, nicht zerstören und verbrauchen.
Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse in der Welt habe ich den Eindruck, dass dieser Auftrag in Vergessenheit geraten ist. Zu leicht sagen wir, die Politik ist für den Frieden und den Klimaschutz zuständig. Auf die nächste Instanz schieben ist auch sehr einfach. Doch Frieden zum Beispiel beginnt im Kleinen. Es beginnt im Grunde bei dir selbst. Wie denkst du über dich selbst? Denkst du über dich selbst liebevoll und friedlich, oder sind deine Gedanken voller Selbstabwertung?
Und im nächsten Schritt, wie denkst du über die Menschen, die in deinem näheren Umfeld zu finden sind? Hast du in dir die grundsätzliche Haltung, dass alle Menschen in Ordnung sind? Die alltäglichen Begegnungen und Konflikte sind unser Lernfeld, in dem wir uns weiterentwickeln können und unsere ganz persönlichen Schwerter nach und nach umschmieden können. Auch der Klimaschutz beginnt im Kleinen. Viele kleine Taten haben eine große Wirkung. Es kommt auf jeden und auf jede an.
Gemeinsam können wir etwas erschaffen, etwas bewegen.
So wie die vielen Feuerwehrmänner und -frauen, die gerade im Einsatz sind im Kampf gegen das Hochwasser und seine Folgen. Danke dafür!
Am Ende der Tage: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker. Sie sagen: Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen ... Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.
Täglich betet Sr. Ida Vorel die Psalmen im Stundengebet der Kirche. Darin spielt die Natur eine Rolle. In der Schöpfungszeit im September verrät Sr. Ida ihre Lieblingsstellen.
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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