Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Das Maß zu finden zwischen zu viel und zu wenig, ist eine der großen Bildungsherausforderungen. Man weiß sich doch lieber auf der sicheren Seite, und diese vermutet man eher im Vielen. So werden die Kästen voller, Kontostände und Häuser größer, für jede Beschäftigungsart hat man die richtige Ausrüstung parat. Die Dinge, von denen man erwartet, dass sie den Alltag erleichtern, werden mehr und mehr – und man stellt mit einem Seufzer fest: Was einem das Leben erleichtern sollte, erschwert es auch.
Papst Franziskus hat in der Enzyklika „Laudato si’“ die Erfahrung christlicher Spiritualität in Erinnerung gerufen, nämlich die Überzeugung, dass „weniger mehr ist“. Die ständige Anhäufung von Möglichkeiten zum Konsum lenkt – so Franziskus – das Herz ab und verhindert, jedes Ding und jeden Moment zu würdigen.
Es gilt – auch im Umgang mit den Dingen –, aus der Pubertät, die von nichts genug haben kann, herauszuwachsen. Man kann die erstaunliche Erfahrung machen, dass man nicht alles, was man braucht, besitzen muss. Man kann borgen und leihen, bitten und helfen. Dinge verstellen viel Platz – und die Sicht auf die Nächsten.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>