Wort zum Sonntag
Nicht immer glauben wir, dass Gott so konkret und im Alltag anwesend sein kann, so nah und wirklich; und noch weniger, dass er sich durch eine bekannte Person, einen Nachbarn, einen Freund oder einen Familienangehörigen so gegenwärtig macht und durch sie handelt. (...)
Häufig verhalten wir uns wie die Bewohner von Nazaret, wir ziehen einen Gott auf Distanz vor: schön, gut, großzügig, aber fern, sodass er nicht unbequem wird. Weil ein naher Gott im Alltag, der Freund und Bruder ist, von uns verlangt, Nähe, Alltäglichkeit und vor allem Geschwisterlichkeit zu lernen. Gott ist wirklich, weil die Liebe wirklich ist, Gott ist konkret, weil auch die Liebe konkret ist. Und es ist genau diese Konkretheit der Liebe, die eines der wesentlichen Elemente für das Leben der Christen ist.
Denn, liebe junge Freunde, ihr seid nicht die Zukunft, sondern das Jetzt Gottes. (...) Nicht morgen, sondern heute; denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz (vgl. Mt 6,21). Und das, worin ihr verliebt seid, wird nicht nur eure Vorstellungskraft erobern, sondern es wird alles einbeziehen. Es wird das sein, was euch am Morgen zum Aufstehen bringt und euch in den Augenblicken der Ermüdung anspornt, was euch das Herz zerreißen wird und euch mit Staunen, Freude und Dankbarkeit erfüllen wird. Spürt, eine Mission zu haben, und verliebt euch in sie, und davon wird alles abhängen. Wir werden alles haben können, aber wenn die Leidenschaft der Liebe fehlt, wird alles fehlen. Lassen wir zu, dass der Herr uns zum Verlieben bringt!
Für Jesus gibt es keine ,Zwischenzeit‘, sondern barmherzige Liebe, die ins Herz eindringen und es erobern will. Er will unser Schatz sein, weil er nicht eine ,Zwischenzeit‘ in unserem Leben oder eine vorübergehende Mode ist, er ist hingebungsvolle Liebe, die zur Hingabe einlädt.
Er ist konkrete, nahe, wirkliche Liebe; er ist festliche Freude, die entsteht, wenn man sich dafür entscheidet, am wunderbaren Fischfang der Hoffnung und der Liebe, der Solidarität und der Geschwisterlichkeit teilzunehmen, angesichts so vieler gelähmter und lähmender Blicke aufgrund der Ängste und des Ausschlusses, der Spekulation und der Manipulation.
Brüder und Schwestern, der Herr und seine Sendung sind nicht eine ,Zwischenzeit‘ in unserem Leben, etwas Vorübergehendes: Sie sind unser Leben!
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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