Prof. Friedrich Schneider forderte bei einer Diskussion am 12. November im Evangelischen Studentenheim in Linz: „Wir müssen die Festung Europa schleifen!“ Man diskutierte über Europas Politik des Grenzen-dicht-Machens in Verteidigung des Wohlstands.
Von einer „Melange aus Abschotten nach außen und Fürchten nach innen“ sprach Moderatorin Christine Haiden: Flüchtlinge nicht hereinlassen und Angst haben, dass der Wohlstand schwindet.
Botschafter der Ungerechtigkeit
Am Podium formulierten der Menschenrechtsaktivist Elias Bierdel, Bischof Michael Bünker von der evangelischen Kirche, Erhard Prugger von der Wirtschaftskammer OÖ und Univ.Prof. Friedrich Schneider nicht nur übereinstimmende Positionen. Elias Bierdel erinnerte daran, dass an Europas Grenzen in den letzten 20 Jahren mindestens 20.000 Asylsuchende gestorben sind. „Jeder Flüchtling, der kommt, ist ein Botschafter der Ungerechtigkeit. Wir müssen bereit sein, diese Botschaft entgegenzunehmen.“ Schneider sagte, dass uns in den 60er Jahren Gastarbeiter willkommen waren. Bald würden wir die Situation wieder haben, dass wir ihre Arbeitskraft brauchen. „Daher ist es bizarr, was wir an den Außengrenzen tun.“ Für Erhard Prugger sei die Festung Europa nicht zu schleifen, denn „innerhalb der Festung gibt es noch große soziale Unterschiede“. Bischof Bünker relativierte: „Sehr viele sind es nicht, die zu uns kommen. Und die meisten sind keine Wirtschaftsflüchtlinge.“ Bünker stellte einen deutlichen Verfall an Menschlichkeit fest.