Alejandro Solalinde, mexikanischer Pfarrer und Menschenrechtler, erhebt Vorwürfe gegen eine internationale Organ-Mafia.
Ausgabe: 2013/47, Solalinde, Organ-Mafia, Hermanos en el Camino
20.11.2013
Für den Schwarzmarkthandel mit Organen und die Nachfrage aus Europa und den USA brauche es hoch entwickelte Techniken, eine Komplizenschaft des Gesundheitswesens und eine internationale Mafia, zitierten mexikanische Medien am Montag vergangener Woche Solalinde. Nach Angaben des mit Menschenrechtspreisen ausgezeichneten Priesters seien im Bundesstaat Oaxaca Leichen ohne innere Organe gefunden worden. „Wo arme Migranten hinkommen, da folgt ihnen das organisierte Verbrechen“, so Solalinde. Die mexikanische Regierung nahm bislang noch nicht Stellung zu den Vorwürfen. Illegale Einwanderer aus Lateinamerika, die versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen, werden Medienberichten zufolge häufig Opfer der Drogenmafia. Die Kartelle zwingen sie demnach unter Morddrohungen zu Drogenhandel und Prostitution. Solalinde ist Gründer einer international bekannten Unterkunft für Migranten mit dem Namen „Hermanos en el Camino“ (Brüder auf der Reise) in Ixtepec im Bundesstaat Oaxaca. Der katholische Priester hatte zuletzt wegen seines sozialen Engagements zahlreiche Morddrohungen erhalten. Er machte dafür neben kriminellen Banden auch lokale Politiker verantwortlich, die mit der Mafia zusammenarbeiteten.