Der Wert der von einem oö. Haushalt im Durchschnitt innerhalb eines Jahres weg-geworfenen Lebensmittel beträgt 277 Euro. Zu Weihnachten wachsen diese Müllberge. Ein Grund sind zu große Packungen.
1,4 Millionen Menschen leben in Österreich allein. In den Kühlregalen der Supermärkte türmen sich aber gerade vor Festtagen Großpackungen. So trägt man zum Beispiel vier Knacker heim, weil sie pro Stück günstiger sind als in der Kleinpackung. Eine Knacker, eventuell noch eine zweite, isst der Knackerfreund, dann aber will er Abwechslung. Die Gefahr ist groß, dass zwei Knacker in der Tonne landen.
Billa, Merkur und Co
„Wir bieten Multipack-Aktionen hauptsächlich im Non-Food-Bereich an“, sagt Nicola Treitl von der REWE-Gruppe mit 2500 Filialen (dazu gehören u. a. Billa, Merkur, Penny, ADEG und BIPA). Nahrungsmittel gäbe es in Großpackungen nur bei länger haltbaren Waren wie Süßwaren und Konserven. „In den Frische-Bereichen wird diese Aktionsform nur in ausgewählten Produktgruppen eingesetzt.“ Die Kund/innen gäben für diese Angebote laufend positives Feedback. Zudem, so Frau Treitl, kaufen sie sehr bewusst ein. So nehmen sie zum Beispiel nicht zwei Salate, „nur weil diese vergünstigt sind“.
Spar
„Bei Spar ist das nicht so“, reagiert SPAR-Unternehmenssprecherin Mag. Nicole Berkmann auf die Anmerkung, dass manche Packungsgrößen einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln sehr erschweren. Berkmann begründet: „Wir haben – und darauf sind wir stolz – Feinkost immer auch in Bedienung und da gelten auch alle Aktionspreise gleich ab dem ersten Gramm. Beim Frischfleisch ist das genauso.“ Bio-Fleisch und -Wurst aber führe SPAR nur abgepackt, „da es nur von wenigen Konsumenten gekauft wird“. Ein Problem sei, dass viele Menschen nicht gerne zweimal in kurzem Abstand hintereinander dasselbe Gericht essen oder es ihnen an Verwertungs-Ideen fehle.
Lebensmittel teilen
Landesrat Rudi Anschober macht auf die Möglichkeit aufmerksam, Lebensmittel, die man selber nicht mehr verzehren kann, über „Foodsharing“ an andere weiterzugeben. Etwa über „Fair-Teiler“-Kühlschränke zur freien Entnahme, von denen es in Linz zwei gibt – an der Pädagogischen Hochschule OÖ und an der Johannes-Kepler-Universität. Eine weitere Möglichkeit ist die Internet-Plattform myfoodsharing.at.