Selbst in der wuchernden Millionenstadt Karachi hat man die Lepra heute weitgehend unter Kontrolle.
Ausgabe: 2014/04, Lepra, Pfau
22.01.2014
Das heißt, die Krankheit wird durch speziell ausgebildete Assistenten, die regelmäßig in die Slumsiedlungen hineingehen, rechtzeitig diagnostiziert und behandelt. Dass das in Pakistan so ist und inzwischen auch immer mehr als Aufgabe des öffentlichen Gesundheitswesens gesehen wird, ist vor allem das Lebenswerk der Ärztin und Ordensfrau Ruth Pfau. Vor über 50 Jahren hat sie begonnen, ihr Lepra-Hilfswerk aufzubauen; zahlreiche Gesundheitszentren sind gegründet worden, im ganzen Land wurden medizinische Assistenzkräfte ausgebildet und es wurden Zentren errichtet, wo geheilte Leprakranke und deren Familien Ausbildung und Arbeit bekommen. „Denn die Integration von ehemals Leprakranken ist noch immer ein großes Problem“, sagt Ruth Pfau. Sie kämpft daher seit langem für beides: für das Menschenrecht auf medizinische Behandlung und für das Recht auf Integration. Diese Linie will auch das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, seit vielen Jahren ein Partner von Ruth Pfau, verstärkt aufgreifen: „Neben der Unterstützung beispielhafter Lepra-Projekte wollen wir mit der reichen Erfahrung unserer Partner öffentliche Gesundheitsdienste ermächtigen, ihrem Auftrag zur Bekämpfung schwerer Armuts- und Tropenkrankheiten gerecht zu werden“, sagt Matthias Wittrock, Geschäftsführer des Aussätzigen-Hilfswerks. „Nur so ist eine nachhaltige Entwicklung möglich.“
Kopf der Woche: Mag. Matthias Wittrock