Fast vier Jahrzehnte interessierte sich niemand für das Tagebuch der Jüdin Etty Hillesum. Durch Zufall wurden ihre Schriften 1983 zu einem Bestseller und nun neu aufgelegt. Hillesum führte von 1941 bis 1943 Tagebuch – bis sie 29-jährig nach Auschwitz deportiert wurde. Sie schildert, wie das Leben in den von den Nazis besetzten Niederlanden von Tag zu Tag auswegloser wird. In der äußeren Enge findet sie aber zu einer inneren Weite, die sie zu Gott führt. Ihre Aufzeichnungen „Das denkende Herz der Baracke“ sind große spirituelle Literatur, die für viele Menschen heute ein wichtiger Begleiter ist. So wie für Friederike Immanuela Popp. Die Ärztin und Psychotherapeutin ist Mitglied der evangelischen Ordensgemeinschaft Communität Casteller Ring. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit Etty Hillesum. Popp verbindet in ihrem Buch Tagebuchnotizen von Hillesum mit ihren eigenen Gedanken und ihrem geistlichen Leben.