Analyse zu den Veränderungen, die von den 15 Pfarren des Dekanats angestrebt werden
Ausgabe: 2014/09, Freistadt, Kirchenbasis, Laien
25.02.2014
- Paul Stütz
Die Dekanate sind das, was in der Unternehmenswelt als mittlere Managementebene bezeichnet wird. Sie halten Kontakt zu der Diözesanleitung, sind aber auch auf Tuchfühlung mit den Mitarbeiter/innen in den Pfarren. Ein Instrument, zu erfahren, wo diese Basis hinsteuern will, sind die Dekanatsprozesse. Auf diesen Weg ist im Februar auch das Dekanat Freistadt mit seinen 15 Pfarren eingestiegen. Es wird klar: Nicht nur Papst Franziskus stößt Änderungen in der katholischen Kirche an. Auch von unten her gibt es konkrete Ideen. Einer der zentralen Punkte: Laiendienste sollen zugelassen und gefördert werden. Im Dekanat Freistadt sind derzeit etwa 50 Wortgottesdienst- und fünf Begräbnisleiter/innen vom Bischof für die Ausübung ihrer Dienste beauftragt.
Laien kein Notnagel
Das Engagement der Ehrenamtlichen ist kein Notnagel bei Priestermangel, sondern Umsetzung jenes Kirchenbildes, welches das II. Vatikanische Konzil vorgegeben hat und die Linzer Diözesansynode (1970-72) begonnen hat umzusetzen, betont Dechant Klemens Hofmann. Da Kirche nicht ohne sakramentale Zeichen der Nähe Gottes lebt, müssen in Zukunft mehr Männer und auch Frauen als Spender/innen der Sakramente beauftragt und gesendet werden, sind sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen im Dekanat einig. Überlegenswert hält Dechant Hofmann auch, dass Ständige (ehrenamtliche) Diakone geringfügig für ihre Aufgaben angestellt werden, was den Dienst der Diakone aufwerten würde. Mit Sorge wird auch im Mühlviertel wahrgenommen, dass in Wien zahlreiche Pfarren zusammengelegt werden. In der Diözese Linz ist die Devise eine andere: „Die Pfarren sollen leben“. Damit sich das von der finanziellen Seite her ausgeht, versucht sich das Dekanat Freistadt in einer verstärkten Öffnung bei der Nutzung der Pfarr-Räumlichkeiten. Saalvermietungen, etwa bei Geburtstagen oder für Vereine, sollen bei den 15 Pfarren helfen, den finanziellen Spielraum auszuweiten.