Die Liturgie ist sehr zentral, man feiert sie ja überall. Ich bin da einmal draufgekommen: In das Geschehen für die Frommen ist auch die Technik eingekehrt, viel Hilfreiches sie uns beschert. Am wichtigsten war da der Strom, er kam in d’Kirchen, in den Dom. Man hat recht eifrig installiert, die Kirchen rasch illuminiert. Man hat damit a große Freud, man staunt jetzt über d’Helligkeit. denn vorher gab’s nur Kerzenlicht, und viel geseh’n hat man da nicht. Es war zwar ganz schön stimmungsvoll; das heut’ge Licht, das ist schon toll.
Die Glocken rufen hoch vom Turm einst beim Gewitter und beim Sturm. Die Glocken künden Freud und Leid, sie schlagen uns die richt’ge Zeit. Sie laden ein, zur Kirch’ zu kommen, ihr Ruf, der wird oft nicht vernommen. Es brauchte einst viel Muskelkraft, die Läuter haben das geschafft. Als Ministrant war ich dabei bei dieser Glockenläuterei. Auch hier ist Technik eingekehrt und hat Erleichterung beschert. Ein Motor treibt die Glocken an, sie fangen dann zum Läuten an.
Der Strom hat weiterhin bewirkt, dass man a neue Uhr hat kriagt. Es war dann endlich auch vorbei für’n Mesner d’Stiegensteigerei. Man konnt’ ihn immer wieder sehn, zum Uhraufziehen musst’ er gehen. Die alte Uhr wurd’ abmontiert und ins Museum transportiert. D’Elektrouhr geht sehr genau. Und wenn ich auf den Kirchturm schau, dann kann ich dort die Zeit ablesen und weiß, wie viel es jetzt gewesen. D’Elektrouhr ist ein Gedicht, ein Uhraufziehen gibt’s da nicht.
Der Strom hat weiter sich verbreitet, zur Orgel wurd’ er hingeleitet. Damit die Pfeifen Luft auch hätten, musste man den Blasbalg treten. Das machte immer der Kalkant, so hat man diesen Mann genannt. Ein Motor wurde angeschafft, der sorgt jetzt für die Windeskraft. Doch fällt der Strom ganz plötzlich aus, dann nimmt man rasch ein Brett heraus, auf einen Balken tritt man drauf, der Blasbalg hebt sich und geht auf. Das lässt die Pfeife dann erklingen, die Leute können weitersingen.
Der Strom hat weiter sich verbreitet, ein Lautsprecher wird eingeleitet. Der gibt der Stimme jetzt viel Kraft, a große Kirch’ wird auch geschafft. In einer Kirch’ wie Florian da brauchte man ein laut’ Organ. Wer eine laute Stimme hat, den holte dorthin der Prälat, er stellt ihn in der Stiftspfarr’ an als Pfarrer oder als Kaplan. Der Lautsprecher, der is a G’schicht, man hört auch deutlich mein Gedicht. In der Kirche lesen viele, und alle tun’s mit einem Ziele, man soll verstehn, was sie da lesen, denn sonst ist’s ja umsonst gewesen. Lest langsam, deutlich und verständlich, denn dann versteh’n euch alle endlich! Ja, wenn ich da an früher denk, der Lautsprecher ist ein Geschenk.
Es gibt da ja noch and’re Sachen, mit denen kann man vieles machen: Projektor und der Overhead, ein toller Beamer auch nicht fehlt. Lieder kann man projizieren und schöne Bilder meditieren. A Powerpoint wird präsentiert, ein kurzer Film auch inszeniert. Das Leben kommt ins Gotteshaus, die Technik nützt man dabei aus. Der Liedanzeiger digital, man sieht die Nummern überall. Man schlägt das Buch hernach rasch auf, die Feier nimmt so ihren Lauf.
Von einem möcht’ ich noch erzählen, a Heizung darf heut’ nicht mehr fehlen. Die Kirchen sind jetzt temperiert, damit da drinnen niemand friert. Die Technik hat uns das gebracht, sie hat die Kirchen warm gemacht. Von früher noch ein jeder weiß, das Weihwasser war da ein Eis. Sehr kalt war es im Gotteshaus, und frierend harrte man dort aus. Das wissen noch die ält’ren Leut, viel angenehmer ist es heut. Heizungen verschied’ner Sorten, die wärmen jetzt an heil’gen Orten. Angenehm ist’s jetzt da drinnen beim Beten, Feiern und Besinnen.