Afrika holt beim Wohlstand auf, bleibt aber insgesamt auf der „Verliererseite“. Das war eine der Expertisen beim Aschermittwochsgespräch der Sparkasse über „Das Ende der Armut?“.
Ausgabe: 2014/11, Kongo
11.03.2014
So ist etwa der Kongo ärmer als zu Zeiten von Christi Geburt. Andere afrikanische Staaten konnten vor allem aufgrund von größerer politischer Stabilität Boden gutmachen. Diese sei wirkungsvoller als Almosenverteilung, so Historiker Roman Sandgruber beim Aschermittwochsgespräch. Starkes Bevölkerungswachstum in Afrika werde jedoch die Lösung der Hungerproblematik erschweren. Positiv: Global gesehen sank die Armut. Der Hauptgrund: der Aufstieg Chinas. Der Haken: Nicht nur Wohlstand, auch die Ungleichheit wächst weltweit. In Österreich hat die Einkommens- und Vermögenskonzentration etwa in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Auch Caritas-Direktor Franz Kehrer kann kein Ende der Armut prophezeien. „Wir können die Zäune gar nicht hoch genug machen“, kritisierte er die verfehlte Abschottungspolitik der EU gegenüber Afrika. „Wir müssen in den Ländern selbst ansetzen.“ Wenn die EU sozialen Ausgleich ausblende, werde sie Instabilität und Armutsmigration ernten. Auf die Globalisierung der Wirtschaft müsse endlich eine Globalisierung der sozialen Verantwortung folgen. Kehrer: „Alle – insbesondere auch die Wirtschaft – profitieren vom sozialen Ausgleich und der Stabilität in einem Staat.“